Frauen, die ins Frauenhaus flüchten, bringen ihre Kinder mit, wenn sie welche haben. Doch oft werden die Kinder nur betreut, um die Mütter zu entlasten. Dabei wird übersehen, dass die Kinder – ebenso wie ihre Mütter – Gewalt in der Familie erfahren haben und ihre eigenen Ängste und Traumata in sich tragen. Auch sie befinden sich in einer Krisensituation.
In Köln hat sich daher der Verein "Kinderhaus Frauen helfen Frauen" gegründet, der ein besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse von Kindern im Frauenhaus legt. Hier haben die Kinder nicht nur viel Platz zum Spielen und Toben, sondern sie werden auch dabei unterstützt, ihre Erfahrungen zu verarbeiten.
Präventionsarbeit muss genau hier ansetzen, denn viele Söhne von gewalttätigen Vätern laufen Gefahr, selbst gewalttätig zu werden, so wie Töchter von geschlagenen Müttern als Erwachsene oftmals selbst an gewalttätige Partner geraten. Dieser Teufelskreis kann nur durch gute Präventionsarbeit durchbrochen werden.
Begründung der Jury 2012 für den ersten Preisträger
Die Jury lobte, dass durch die verschiedenen Unterstützungsangebote die Kinder ihre schweren Erlebnisse verarbeiten, neues Selbstbewusstsein aufbauen und Zukunftsperspektiven entwickeln können. Das Kinderrecht auf Schutz vor Gewalt und auf Entwicklung werde hier besonders gut umgesetzt.