Poetry Slam in den USA
Die USA sind die Wiege des Poetry Slam. Marc Kelly Smith, ehemaliger Bauarbeiter und Poet aus Chicago war gelangweilt von den klassischen Lesungen, bei denen das Publikum schweigend zuhören musste. Smith wollte mehr Performance auf der Bühne und ein direktes Feedback von seinen Zuhörern. So veranstaltete er am 20. Juli 1986 im legendären Chicagoer Jazz Club "Green Mill" den ersten "Chicago Uptown Poetry Slam", der auch heute, über 25 Jahre später, noch jeden Sonntag stattfindet. Smith gilt seitdem als Erfinder des Poetry Slams, in der Szene wird er liebevoll „Slampapi“ genannt.
1989 wurde zum ersten Mal im New Yorker "Nuyorican Poets Cafe" geslammt und es dauerte nicht lange, bis sich diese Veranstaltungsform in den ganzen Staaten ausbreitete. Lifestyle-Magazine schmückten fortan ihre Cover mit New Yorker Slam Poeten und auch MTV bemerkte den Trend und brachte Poetry Slam ins US-Fernsehen.
Der Poetry Slam geht um die Welt
Ein paar Jahre später wurde erstmals auch in London, Stockholm, Berlin und Amsterdam geslammt. 1996 fand erstmals im Münchener „Substanz“ ein monatlicher Poetry Slam statt, der schnell zu Europas größtem Slam-Ereignis wurde. Ein Jahr später folgten Poetry Slams in Hamburg und Düsseldorf.
Die Veranstalter dieser ersten deutschen Slam-Orte in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München waren es dann auch, die 1997 den ersten deutschsprachigen National Poetry Slam in Berlin organisierten. Mittlerweile wird die deutschsprachige Meisterschaft nicht mehr nur zwischen den Champions aus den zahlreichen Poetry Slam-Orten in Deutschland ausgetragen, es gibt auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich, Liechtenstein und der Schweiz.
Das WDR Fernsehen praesentierte mit Gastgeber Joerg Thadeusz 2007-2009 den ersten TV-Poetry-Slam im deutschsprachigen Raum und wurde dafuer mit einer Grimme-Nominierung belohnt (Buch und Koordination: Ralf Lohr / Regie: Anna Dayton / Redaktion: Klaus Michael Heinz).
Beim "Slam 2013" wird inzwischen zum 17. Mal der Slam-Champion des Jahres gekürt.