24 Grad und Sonne, ein Fünf-Sterne-Ressort und Abkühlung im Pool - es macht einen recht idyllischen Eindruck, was der 1. FC Köln am Dienstag (19.03.2024) auf seinen Kanälen in den sozialen Netzwerken so postete. Fast wie in einem Trainingslager in der Sommervorbereitung. Nur: Es ist gar nicht Sommer.
FC-Trainer Schultz: "Spiel mit dem Ball im Fokus"
Die abstiegsbedrohten Kölner wenden in der Länderspielpause eine eher ungewöhnliche Maßnahme an, um den Klassenerhalt in der Endphase der Bundesliga unter Dach und Fach zu bringen - sie fliegen vor der "Crunch Time" in ein kurzes Trainingslager in der Nähe von Alicante in Spanien.
Intensiv soll diese Woche im Fußballressort in Algorfa werden. Im Fokus steht etwas, was der FC dringend braucht. "Wir wollen uns besonders um das Spiel mit dem Ball nach vorne kümmern", erklärte Trainer Timo Schultz am Montag nach der Ankunft.
Waldschmidt mit im Trainingslager
Vorne hakt es gewaltig bei den Kölnern: Nur 20 Tore erzielte die schlechteste Offensive der Liga bisher in 26 Bundesliga-Partien. Das sind etwas mehr als 0,75 Treffer pro Spiel - und deutlich zu wenig, um im Kampf um den Klassenerhalt wirklich vorwärts zu kommen.
Da trifft es sich gut, dass Schultz im Trainingslager Angreifer Luca Waldschmidt zurück begrüßen darf. Der Stürmer fehlte seit Dezember mit einem Wadenbeinbruch. Der Plan sei, dass Waldschmidt "nach der Länderspielpause so schnell wie möglich wieder eine Option werde".
Noch ist Schultz aber vorsichtig: "Wir werden ihn ganz langsam wieder an das Mannschaftstraining heranführen." Ob er dann schon gegen Augsburg fit genug ist, erscheint noch zweifelhaft.
Selke muss erneut pausieren
Eine andere Alternative ist schon viel weiter: Davie Selke. Der beste Kölner Torschütze stand gegen Leipzig das zweite Mal in Folge wieder im Kader und bekam fast 20 Minuten Spielzeit. Am Mittwoch musste Selke jedoch aufgrund einer leichten Erkältung erneut eine Pause einlegen.
Hoffnung auf ein besseres Angriffspiel machen eher die Angreifer dahinter: Nachwuchsatalent Damion Downs traf beim Derby gegen Mönchengladbach - und Sturmkollege Sargis Adamyan nach langer Durststrecke gegen Leipzig. Allerdings fehlt dafür in diesen Spielen die defensive Kompaktheit über 90 Minuten - so kassierte Köln acht Gegentore in zwei Spielen.
Restprogramm als Vorteil?
Die andere Hoffnung: Der FC hat überwiegend gegen alle Teams aus den höheren Tabellenregionen gespielt, schwere Wochen hinter sich gebracht und ist zumindest im Rennen um den Relegationsplatz absolut in Schlagweite. Aus den Top sechs der Tabelle wartet nur noch der FC Bayern.
Sonst wechseln sich direkte Duelle gegen die Konkurrenten Bochum, Mainz oder Darmstadt ab mit zumindest machbar erscheinenden Spielen gegen Mittelfeldteams wie Freiburg, Union Berlin oder auch Aufsteiger Heidenheim.
Geschäftsführer Keller: "Musst mal zwei Stück gewinnen"
Der FC selbst gibt in Person von Sport-Geschäftsführer Christian Keller sogar den direkten Klassenerhalt noch nicht auf: "Sieben Punkte Rückstand hört sich vermeintlich viel an – aber du musst einfach zweimal am Stück gewinnen, und dann sieht die Welt vielleicht schon wieder anders aus."
Doch gegen die angesprochenen Gegner braucht der FC ein besseres Spiel mit dem Ball, ist eventuell als spielgestaltende Mannschaft deutlich gefordert. Auch deswegen fordert Trainer Schultz ein besseres Spiel mit dem Ball. Viel Arbeit wartet also auf die Kölner unter der Sonne Spaniens.