Frust, Enttäuschung, Ratlosigkeit - nach der ersten Niederlage des Jahres, aber dem dritten sieglosen Pflichtspiel in Folge zeigten sich Dortmunder Spieler, Trainer und Fans sichtlich enttäuscht.
Pfiffe von den Rängen
Selbst die treuesten Fans von der Südtribüne bedachten ihre Mannschaft nach der 2:3 (2:1) Niederlage gegen Hoffenheim mit Pfiffen. Es war aber die Art und Weise, wie der BVB den Sieg aus der Hand gab, die die Zuschauer auf den Rängen zur Verzweiflung brachte.
"Aufgrund des Spielverlaufs kann ich die Pfiffe verstehen", sagte ein gefasster Julian Brandt nach der Niederlage gegen die zuvor in acht Spielen sieglose TSG. Sichtlich geknickt fügte der Nationalspieler an: "Das war total unnötig. Wir haben mit schlampigen Bällen einen Gegner wieder ins Leben geholt. Das ist Wahnsinn."
BVB kann Ergebnisse der Konkurrenz nicht nutzen
Zum Ärger aller Beteiligten konnte der BVB die Gunst der Stunde im Kampf um die Champions-League-Plätze nicht nutzen und kein Kapital aus der Niederlage des Verfolgers aus Leipzig in München (1:2) und dem Unentschieden des Dritten aus Stuttgart gegen Köln (1:1) schlagen. "Das ist sehr enttäuschend. Wir wollten einen wichtigen Schritt nach vorn machen, um den vierten Platz noch klarer in die Hand zu nehmen", klagte der Trainer Edin Terzic. "Jetzt läufst du der Musik erstmal hinterher", ergänzte Brandt.
Der liegt BVB weiter nur einen Punkt vor RB Leipzig und hat in den noch elf verbleibenden Spielen das deutlich schwerere Restprogramm. "Ich habe keinen Bock auf Niederlagen und Unentschieden. Wir müssen schleunigst gewinnen", forderte Brandt. Dafür müssen die Dortmunder aber eine Reihe von Fehlern abstellen und fahrlässige Aktionen vermeiden. "Wir haben eine schwere Entscheidungsfindung, wann wir spielen wollen und wann es Sinn macht, den langen Ball zu nehmen. Das ärgert mich am meisten, das nervt mich einfach und ist schwer zu akzeptieren", schimpfte Brandt.
Einfache Fehler laden Hoffenheim ein
Die Pausenführung durch Tore von Donyell Malen (21.) und Nico Schlotterbeck (25.) gab der BVB leichtfertig aus der Hand. "In der zweiten Halbzeit verdoppeln oder verdreifachen wir unsere individuellen Fehler", sagte Brandt. Doppelpacker Maximilian Beier (61. und 64.) bestrafte das eiskalt. Ihlas Bebou (2.) hatte die Gäste zuvor nach einem Patzer in der Dortmunder Hintermannschaft in Führung gebracht.
Terzic bemängelte Defizite in der "Restverteidigung und Absicherung". Es sei komplett die Schuld des BVB gewesen, "den Gegner wieder ins Spiel kommen zu lassen. Das ist extrem frustrierend." Man habe den Gegner "eingeladen, mit wenig Aufwand zu Torchancen gekommen". Hoffenheim nahm die Einladung an und fügte dem BVB die schmerzvolle Heimniederlage zu.