Es habe "inzwischen vielerorts eine völlige Umkehr der Täter-Opfer-Rolle stattgefunden", hieß es einer Stellungnahme des Fußball-Bundesligisten vom Montag. Zum Schutz seiner Spieler werde sich der Verein "nicht provozieren oder reizen lassen und bis zum finalen Urteil keinerlei Kommentare zu einem schwebenden Verfahren abgeben".
Weiter erklärte der Revierklub, er reagiere mit dem Statement auf "anhaltende, teils inhaltlich, teils rechtlich unzutreffende Äußerungen und Vorwürfe des 1. FC Union Berlin". Union-Präsident Dirk Zingler hatte die Entscheidung des DFB-Sportgerichts heftig kritisiert. Die Umwertung in einen Bochumer Sieg sei "vollkommen an den Haaren herbeigezogen", hatte Zingler gesagt. Der DFB-Kontrollausschuss habe "mal wieder ein politisches Exempel statuieren" wollen und dafür sogar Schiedsrichter Martin Petersen "geopfert", der "massiv unter Druck gesetzt" worden sei.
Bochum irritiert über Äußerungen anderer Vereine
Gleichzeitig hatte Zingerle auch die Bochumer attackiert: "Dass Bochum den Vorgang nutzt, um sich sportlich einen Vorteil zu verschaffen, das finde ich einen unfairen Skandal." Der VfL hält fest, er habe "diesen bedauerlichen Vorfall nicht gesucht" und "zu keiner Zeit mit dem Finger auf die Union-Verantwortlichen gezeigt, Schuldzuweisungen getätigt oder Vorwürfe erhoben". Er sei nur der Pflicht nachgekommen, weiteren Schaden vom Verein abzuwenden. Dass durch das Urteil "Nachteile für Unbeteiligte entstehen können, liegt in der Natur der Sache".
Zudem zeigte sich der VfL irritiert über Äußerungen anderer Verantwortlicher - etwa vom FC St. Pauli und dem 1. FC Heidenheim. Schließlich seien sie weder vor Gericht dabei gewesen, noch würden sie die detaillierten Sachverhalte kennen.
Berlin: Einspruch "durch alle Instanzen"
In der vergangenen Woche hatte das DFB-Sportgericht nach dem Protest des VfL Bochum entschieden, die Partie vom 14. Dezember mit 2:0 für den VfL zu werten. Bochums Torhüter Patrick Drewes war beim Stand von 1:1 von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden und konnte nicht weitermachen. Die wenigen verbleibenden Minuten wurden unter einem Nichtangriffspakt gespielt. Die Berliner haben Einspruch "durch alle Instanzen" angekündigt.
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