Viktoria Köln - Auf Janßens Abschiedstour den Aufstieg im Blick

Stand: 22.01.2025, 19:53 Uhr

Drittligist Viktoria Köln hat sich bis auf Platz vier vorgearbeitet und in der letzten Saison unter Trainer Olaf Janßen zu einem echten Aufstiegskandidaten gemausert.

Mit vier Liga-Siegen in Folge sind die Höhenberger bis auf drei Punkte an den Tabellendritten 1. FC Saarbrücken herangerückt und können mit einem Erfolg gegen den SV Waldhof Mannheim am Freitagabend (19 Uhr) mit den Saarländern gleichziehen.

Ausrufezeichen bei Dynamo

Im ersten Pflichtspiel des Jahres am vergangenen Wochenende setzte das Team von Trainer Olaf Janßen mit einem 3:2-Sieg beim Spitzenteam Dynamo Dresden direkt ein Ausrufezeichen - für Dresden war es die erste Heimniederlage in dieser Spielzeit.

"Viel besser könnte es mir nicht gehen", sagte Janßen nach der Partie bei "MagentaSport". "Nicht nur wegen den drei Punkten, sondern auch der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind".

Für große Begeisterung sorgte vor allem der erst 18 Jahre alte Said El Mala. Die Leihgabe vom 1. FC Köln glänzte mit einem Tor sowie einer Vorlage und wurde erst nach 50 Minuten von einem Schlag auf den Oberschenkel gestoppt. Und auch die Winter-Neuzugänge Paul Pöpperl und Tobias Eisenhuth konnten bei ihrem Debüt überzeugen.

Umbruch im Sommer gut verkraftet

Offenbar hat die Viktoria den Umbruch im letzten Sommer gut verkraftet. Fünf Stammspieler hatten den Klub nach der letzten Saison verlassen, darunter absolute Leistungsträger wie Stammtorhüter Ben Voll, Topscorer Luca Marseiler und Abwehrchef Michael Schultz. Zudem wurde das Budget kleiner.

Doch Neuzugänge wie Lex-Tyger Lobinger, Serhat-Semih Güler und Keeper Dudu erwiesen sich auf Anhieb als echte Verstärkungen und kompensierten die Abgänge scheinbar problemlos. Güler etwa liegt mit zwölf erzielten Toren auf Platz zwei der Torjägerliste hinter Ingolstadts Sebastian Grönning (13).

Trainer Janßen wurde im Sommer die Wahl gelassen, ob er trotz der veränderten Rahmenbedingungen in Köln weitermacht - und der 58-Jährige machte weiter. "Für mich war es ein Jetzt-Erst-Recht-Gefühl. Ich habe in den letzten vier Jahren hier so viel aufgebaut - da wollte ich die letzte Saison nutzen, um das weiter zu festigen", sagte Janßen dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Viktoria vor allem zu Hause stark

Das ist Janßen gelungen. Die letzte Pflichtspiel-Niederlage datiert vom 1. Dezember (1:3 in Wehen), vor allem im eigenen Stadion ist die Viktoria stark: In der Heimtabelle belegt der Klub mit sechs Siegen aus zehn Spielen Platz drei. Mit 34 erzielten Toren ist die Offensive die fünftbeste der Liga.

Möglicherweise könnte Janßen seine Zeit bei der Viktoria im Mai also mit dem Aufstieg in die 2. Liga krönen - denn der Abschied am Ende der Saison steht bereits fest. Nachdem er das Ziel erreicht hat, den Klub in der 3. Liga zu etablieren, sucht Janßen eine neue Herausforderung. Seinen Nachfolger hat er mit ausgesucht: Sein jetziger Co-Trainer Marian Wilhelm wird übernehmen.

Mannheim unter Druck

Bei Gegner Mannheim lief es zuletzt alles andere als optimal. Als Tabellen-15. steht der Waldhof nur zwei Punkte vor den Abstiegsplätzen, mit nur 20 Toren stellt der Klub gemeinsam mit Alemannia Aachen die schwächste Offensive der Liga. Beispielhaft dafür war zuletzt das 0:0 gegen den FC Ingolstadt, gegen den die Mannheimer trotz eines Torschuss-Verhältnisses von 20:1 nicht über ein Remis hinauskamen. Auswärts konnte Mannheim erst ein Spiel gewinnen.

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