DEG empfängt Haie: Rheinderby mit umgekehrten Vorzeichen

Stand: 23.01.2025, 20:17 Uhr

Die Düsseldorfer EG kämpft in der DEL gegen den Abstieg, die Kölner Haie um die Playoffs. Vor dem Rheinderby liegen die Argumente jedoch bei der DEG.

Von Lukas Thiele

Beim Blick auf die Tabelle scheint die Favoritenrolle vor dem 245. Rheinderby zwischen der Düsseldorfer EG und den Kölner Haien am Freitag (24.01.2025, 19.30 Uhr) klar. Die DEG steht vier Punkte vor dem Abstiegsplatz auf Rang 13. Die Haie haben satte 23 Punkte mehr auf dem Konto als die Düsseldorfer und stehen auf Rang sechs. Dazu hat der KEC die letzten vier Duelle gegen den Rivalen gewonnen.

Also eine klare Sache? So einfach ist es dann doch nicht. Denn die aktuelle Form spricht klar für die DEG. Nachdem die Düsseldorfer fast die gesamte Saison über Letzter waren, stehen sie nach den beiden Auswärtssiegen bei den Löwen Frankfurt (7:2) und dem EHC München (4:1) erstmals seit langer Zeit wieder mit etwas Polster über dem Strich und haben dazu mächtig Selbstvertrauen getankt. In fünf der vergangenen sechs DEL-Spiele haben die Düsseldorfer gepunktet. Nur die Topteams ERC Ingolstadt und Eisbären Berlin holten im selben Zeitraum mehr Punkte.

Haukeland: "Sind auf einem guten Weg"

"Ich denke, es hat einen Umschwung im Team gegeben, seitdem wir das letzte Mal gegen München gespielt haben (0:8-Heimniederlage, Anm. d. Red.). Wir haben uns gesammelt und gefunden, was wir tun müssen, um erfolgreich zu sein. Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht da, wo wir sein wollen. Es gibt noch viel zu tun", sagte DEG-Goalie Henrik Haukeland nach dem Spiel in München bei "Magenta Sport".

Der Aufschwung der Düsseldorfer ist dabei auch eng mit einem Namen verbunden: Tyler Gaudet. Der 31-Jährige Stürmer wurde Mitte Oktober nachverpflichtet und fängt nun an so richtig zu zünden. In den vergangenen zehn Spielen sammelte er starke 15 Scorerpunkte. Allein am vergangenen Sechs-Punkte-Wochenende scorte er sieben Mal. Insgesamt steht er bei elf Toren und 13 Vorlagen in 21 Spielen. Dazu arbeitet er auch defensiv stark und gewinnt mehr als die Hälfte seiner Zweikämpfe.

Haukeland stark verbessert

Auch Goalie Haukeland zeigte sich zuletzt stark verbessert, nachdem er nach dem 0:8 gegen München noch seinen Schläger am Tor zertrümmert hatte und wütend vom Eis ging. Doch es scheint geholfen zu haben. Denn in den Spielen danach steigerte Haukeland seine Fangquote von 89,9 Prozent auf 93,7 Prozent. Auch die Zahl der Gegentore sank von 3,5 pro Spiel auf 1,9.

Dementsprechend selbstbewusst geht Haukeland in das Rheinderby gegen die Kölner Haie: "Klar, mit so einer Form kann man ins Derby gehen. Es ist an der Zeit, dass wir sie auf den Boden der Tatsachen zurückholen und die natürliche Rangordnung wiederherstellen." Die bisherigen Derbys in dieser gewannen die Kölner mit 5:1 und 6:3 jeweils deutlich.

Kölner Haie aktuell ohne Biss

Fürchten muss sich Haukeland vor dem KEC aktuell zumindest nicht, denn die Haie scheinen ihren Biss verloren zu haben. Drei Spiele haben die Kölner in Folge verloren. In den vergangenen beiden Partien trafen sie nicht einmal mehr das Tor. Am vergangenen Spieltag erlebten die Haie ein echtes Debakel und verloren vor ausverkaufter Halle gegen die Iserlohn Roosters mit 0:4. Schon vor dem dritten Drittel wurden die Spieler mit Pfiffen in die Kabine verabschiedet.

73 Schüsse feuerten die Kölner Richtung Iserlohner Tor, ohne Erfolg. Die Roosters versuchten es nur 39 Mal und trafen vier Mal. "Wir hätten heute 200 Schüssen haben können und hätten kein Tor gemacht. So ist das Gefühl. Wir haben alles probiert, jeder will ein Tor schießen. So ist der Sport. Manchmal klappt das nicht", sagte Stürmer Frederik Storm nach der Partie.

Straubing sitzt den Kölnern im Nacken

In der Tabelle stehen die Haie immer noch auf Rang sechs, der für die direkte Playoff-Teilnahme berechtigen würde. Das ist das Minimalziel des KEC in der ersten Spielzeit unter Trainer Kari Jalonen. Die Straubing Tigers sitzen den Haien jedoch im Nacken und sind nur noch zwei Zähler entfernt und haben zudem ein Spiel weniger absolviert.

Aber was könnte die Trendwende besser einläuten als ein Derbysieg? Das würde auch die Fans wieder versöhnen, weiß auch Storm: "Das Derby ist wie immer ein besonderes Spiel, wichtig für die Fans und wichtig für uns Spieler. Wir wollen das natürlich gewinnen, auch für unsere Fans. Nach zwei Spielen ohne Tor wollen wir ein richtig gutes Spiel zeigen."

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter
  • Rheinische Post
  • Eishockey News
  • Magenta Sport