Die schon frühkindliche Sozialisation am familiären Küchenradio mag den späteren Weg mitbestimmt haben. Nach einem sprach- und geisteswissenschaftlichen Studium mit gesteigertem Interesse an Film und solider Humorarbeit stand das Ressort schon mal fest: Kultur und Unterhaltung. Dazu kam der Spaß, mit Sprache, Rhythmus, Stimm- und Tonlagen zu hantieren, und wohl auch ein gewisses "Sendungsbewusstsein".
Dass ich schließlich bei WDR 5 gelandet bin, ist kein Zufall, denn da gibt es sie noch, die Spielräume, die Spielwiesen, die SPIELART. Solche Sendungen sind rar geworden in der durchformatierten Radiolandschaft, und deshalb sind sie umso kostbarer. Weil sie zeigen, wie viel Phantasie und Unerwartetes in dem kleinen, klingenden Kasten stecken kann. Womit sich dann auch bestätigt, dass man mit den Ohren zuweilen besser sieht, als mit den Augen.
Sigrid Fischer
Mit den Ohren sieht man besser als mit den Augen - manchmal!