Nikolaus Habjan  im Gespräch mit Gisela Keuerleber

Puppen sterben auf der Bühne besser als Schauspieler, sagt der österreichische Puppenspieler und Opernregisseur Nikolaus Habjan. Auf den großen Opern- und Theaterbühnen Europas inszeniert er mit selbstgebauten "Klappmaulpuppen" große Mozart-und Händelopern.

Mit fünf Jahren hat er Mozarts Zauberflöte erlebt. Von da an war er vom Musiktheater infiziert. Seine erste "Klappmaul-Puppe" baute er dann auch bald, mit einem klappbaren Teesieb, Fensterkitt und Farbe. Der Großvater half beim Bau eines kleinen Theaters und dann durfte die Familie regelmäßig seine Opern-Aufführungen anschauen. Heute, mit erst 37 Jahren, ist Nikolaus Habjan schon ein Regie-Star. Er inszeniert an der Elbphilharmonie in Hamburg, an der Dresdner Semperoper, am Wiener Burgtheater oder im Konzerthaus in Wien. Auch an der Dortmunder Oper ist er schon in der zweiten Spielzeit Hausregisseur.

Habjan behandelt immer wieder brisante und politische Themen – so z.B. die Verstrickung des Dirigenten Karl Böhm mit den Nationalsozialisten oder Kinder-Euthanasie in den 1940er Jahren. Dabei ist er Schauspieler und Puppenspieler in einer Person. Als Sänger tritt er seit einigen Jahren mit Georg Kreisler-Lieder auf. Und als einer der weltbesten Kunstpfeifer präsentiert er besondere Arien von Mozart, "Koloratur-Arien" von Mozart;  die pfeift er als Solopartie mit Klavierbegleitung.

Redaktion: Heiko Hillebrand

Nikolaus Habjan im Gespräch mit Gisela Keuerleber WDR 5 Tischgespräch 05.06.2024 51:54 Min. Verfügbar bis 04.06.2025 WDR 5

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