Keine Freund:innen fürs Leben

Freundschaften begleiten uns durchs Leben, sind oft stabiler als unsere Beziehungen und überdauern nicht selten Jahrzehnte. Doch selbst lebenslange Freundschaften können enden. Und einen Schlussstrich zu ziehen, fällt schwer. Juliane Krebs berichtet.

Geht eine Liebesbeziehung zu Ende, ist es ganz selbstverständlich, die Trennung zu besprechen. Es gibt Gespräche, Telefonate, Erklärungen – und nicht selten Streit. Doch wie verhält es sich bei Freundschaften?

Die Psychologin Rebekka Schild hat sich mit dem Ende von Freundschaften auseinandergesetzt und betont, dass auch Freundschaften Beziehungsarbeit erfordern, um lange zu halten. Entscheidend sei, dass Freund:innen regelmäßig gemeinsam etwas erleben, damit die Freundschaft nicht nur aus Erinnerungen besteht. Wenn all das nicht hilft, gibt es verschiedene Wege, eine Freundschaft zu beenden.

Die Meisten verlaufen sich einfach, jemand meldet sich nicht mehr oder hat plötzlich zu viel zu tun. "Ghosting" nennt man das heute. Zurück bleiben oft ungeklärte Fragen und ein ungutes Gefühl. Andere Freundschaften enden in einem großen Streit und wieder andere werden nie beendet, sondern werden als lästiges Übel akzeptiert.

Gezielte Trennungsgespräche sind in Freundschaften nicht üblich, dabei sind diese Beziehungen oft langlebiger als manche Ehe. Wie macht man mit Freund:innen Schluss und sollten wir das überhaupt?

Autorin: Juliane Krebs

Redaktion: Gundi Große