Deborah Feldman: "Jüdischsein" heute

Vor wenigen Jahren hat die Schriftstellerin Deborah Feldman in dem Roman "Unorthodox" eindrücklich von ihrem Ausstieg aus der jüdischen ultraorthodoxen Lebenswelt in New York erzählt. In dem Essay "Judenfetisch" setzt sie ihre  Identitätssuche fort.

Deborah Feldman lebt inzwischen in Berlin und sieht sich hier in Deutschland mit den Besonderheiten der jüdischen Gemeinden konfrontiert, und mit den Erwartungen, die die deutsche Gesellschaft an Juden und das Jüdischsein richtet. Einerseits ist das Bekenntnis zum Existenzrecht Israels Staatsräson, was nach Feldmans Ansicht dazu führt, dass die rechtspopulistische Regierung Israels nicht in Frage gestellt wird, und ihr Handeln den Antisemitismus in Deutschland befeuert. Andererseits trifft der Antisemitismus oft die Juden selbst, etwa den Filmemacher Yuval Abraham. Außerdem dominieren nach ihrer Beobachtung konvertierte Christen die jüdischen Gemeinden.

Deborah Feldmans Buch erschien im Herbst 2023 und wird seitdem kontrovers diskutiert. Auf der Litcologne im März 2024 hat Deborah Feldman ihr Buch vorgestellt, und mit der Journalistin und Schriftstellerin Shelly Kupferberg über die Aspekte des jüdischen Lebens in Deutschland gesprochen.

Ausschnitte aus einer Veranstaltung der Litcologne 2024

Moderation: Shelly Kupferberg
Redaktion: Tobias Habig und Mireilla Zirpins
Bearbeitung: Cornelia Müller

Literaturangabe:
Deborah Feldman: Judenfetisch.
Luchterhand Literaturverlag 2023, 272 Seiten.
ISBN9783630877518.