Fühlen, was die Welt fühlt: Wie Empathie wirkt und Zukunft schafft

Stand: 07.04.2023, 08:30 Uhr

Empathie ist schwierig. Es lohnt sich aber, eigene Standpunkte für einen Moment zurückzustellen und die Welt mit den Augen des Gegenübers zu betrachten. Denn Empathie ist nicht nur moralisch geboten, sie bildet auch die Grundlage friedlichen Zusammenlebens.

"Selig die Barmherzigen": Mitgefühl ist nach den Reden Jesu ein zentraler Wert des Christentums. Doch der Versuch, sich in eine andere Person einzufühlen, ist nicht leicht, oft gescheitert, vergessen oder missbraucht worden. Naturwissenschaftliche Forschungen haben gezeigt, dass Mitgefühl mehr ist als moralische Vorschrift, sondern eine menschliche Fähigkeit. Spezielle Neuronen im Gehirn bilden die biologische Grundlage der Empathie und sind Voraussetzung für Frieden, Demokratie und Gemeinschaftsbildung.

Heute werden Klimakrise und Krieg trotzdem eher verdrängt als mitfühlend wahrgenommen. Forscher meinen, die menschliche Fähigkeit zur Empathie könne auch auf das Verhältnis der Menschen zur Natur ausgedehnt werden. Die Liebe zur Welt und zueinander wird heute von Wissenschaft, Philosophie und Theologie als Voraussetzung für eine lebenswerte Zukunft wiederentdeckt.

Autor: Geseko von Lüpke

Redaktion: Theo Dierkes

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