Satanisches Vergnügen und fromme Lust: Das Lachen

Stand: 06.04.2020, 15:13 Uhr

Das Lachen hat in der christlichen Geschichte einen schlechten Ruf. In vielen christlichen Klöstern durfte nicht laut gelacht, allenfalls dezent geschmunzelt werden. Doch es gibt eine Ausnahme: Das Osterlachen.

Der Pfarrer hatte insbesondere im Spätmittelalter die Aufgabe, seine Gemeinde durch Witze oder Anekdoten zum Lachen zu bringen. Durch das sogenannte Osterlachen sollte er die Freude über die Auferstehung hörbar machen. Doch das Lachen ist für Autoritäten nicht ungefährlich, denn Lachen befreit von der Furcht. Ein Verlachen von Autoritäten ist subversiv.

Aristoteles bestimmte das Lachen als Wesensmerkmal des Menschen und moderne Anthropolog*innen bestätigen diese Theorie: Nur Menschen lachen auch dann, wenn man sie nicht kitzelt. Trotzdem hatte das Lachen in der christlich geprägten Kultur- und Geistesgeschichte einen denkbar schlechten Ruf.

Autor: Rolf Cantzen
Redaktion: Theo Dierkes

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