Missbrauch: Der ehrliche Bischof

Stand: 21.02.2020, 12:52 Uhr

So könnte es gehen: Ein Bischof packt aus, wie er mitgeholfen hat, Missbrauchsvorwürfe zu vertuschen und beschuldigte Priester zu schützen. Er will nun von seinem Amt zurücktreten.

Ein Bischof lädt von Missbrauch Betroffene und Journalist*innen zu einem Treffen ein. Die Erwartungen an den Auftritt sind gering. Das Publikum rechnet mit einer weiteren routinierten Entschuldigung, wie es sie schon so oft gab. Doch dann überrascht der Bischof die Anwesenden: Er erzählt, wie er als Mittäter in mehrere Missbrauchsfälle verstrickt gewesen war. Er deckte beschuldigte Priester und regelte diverse Missbrauchsvorwürfe auf eine "diskrete Art".

Außerdem erklärt er, warum er glaubte, genau so handeln zu müssen. Seine ausführliche Erklärung schließt er mit der Ankündigung, dass er beim Papst um seine Entlassung bitten werde.

Dieser fiktive Fall zeigt, was passieren kann, wenn sich Kirchenobere ehrlich ihrer Vergangenheit stellten und ihre Fehler öffentlich machten.

Autor: Christoph Fleischmann
Redaktion: Theo Dierkes

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