Ein knorriger Kirchenfürst probte im Dritten Reich den Widerstand gegen die braunen Machthaber. Getreu seinem Wappenspruch "Nicht Lob noch Furcht" widersetzte sich der Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen dem sogenannten "Euthanasie-Programm" der Nationalsozialisten, also der gezielten Tötung von Menschen mit Behinderung. Er stellte Strafantrag wegen Mordes gegen die Initiatoren und hielt im Sommer 1941 drei Predigten, die in ihrer Unerschrockenheit bis heute nicht vergessen sind. Und doch scheiden sich an diesem Gottesmann die Geister. Denn der "Löwe von Münster", der so mutig für Kranke und Schwache eintrat, war durchaus nationalistisch gesinnt. Und schwieg beharrlich zu anderen Verbrechen des NS-Regimes.
Autorin: Kirsten Serup-Bilfeldt
Redaktion: Theo Dierkes
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