Vier Religionen auf engstem Raum – Die Altstadt von Jerusalem hat ein muslimisches, jüdisches, christliches und armenisches Viertel. Die ersten christlichen Armenier kamen als Pilger im 4. Jahrhundert nach Christus. Später folgten Ordensbrüder, die das heutige Kloster gründeten. Seitdem waren Konvent und Viertel immer wieder das Ziel von armenischen Auswanderern und Geflüchteten. Während des Ersten Weltkriegs versuchten viele Armenier:Innen dem Genozid im Osmanischen Reich zu entkommen und fanden Unterschlupf im Kloster des orthodoxen Armenischen Patriachats in Jerusalem.
Hinter den Mauern rund um die St. Jakobus-Kathedrale ist seitdem ein eigenes Dorf entstanden: mit Schule, Arztpraxis und kostenlosen Wohnungen. Es gibt strenge Regeln, an die sich die Bewohner halten müssen. Abends zum Beispiel schließt sich das Tor, wer nach 22 Uhr kommt, wird erst am Morgen wieder eingelassen. Ein Leben mit ständiger Ausgangssperre also. Auch die heutigen Nachfahren der Geflüchteten schätzen die Sicherheit im armenischen Konvent.
Sie sind weder Mönche noch Priester. Aber sie leben und er-leben eine besondere Identität. Wie sieht die aus? Und was hält diese Menschen in Jerusalem?
Autorin: Silke Fries
(Übernahme vom BR)
Redaktion im WDR: Doro Vogel
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