Die ersten Kontakte zwischen den beiden wurden bereits kurz nach dem Krieg geknüpft - Palitzsch war derzeit an der Volksbühne Dresden engagiert.
"Ich hatte ein Bild und einen Vierzeiler Brechts aus der Neuen Zeitung gerissen und an die Wand meines Arbeitszimmers gepinnt," erinnert er sich. Seine ersten Kontakte mit Brecht fanden im teilzerstörten Hotel Adlon statt, in dem Brecht wohnte. Palitzsch bekam vom Dramatiker mit auf den Weg, sich in das "Kapital" zu vertiefen, Lenin zu lesen ("Sonst werdet Ihr die Dialektik nie verstehen!") und vor allem Shakespeare.
1948 von Bert Brecht ans Berliner Ensemble engagiert
"Er delektierte sich an Simplizität und Pfiff, Witz und Drive, Widersprüchlichkeit und Hintergründigkeit des großen Elisabethaners. Immer wieder überraschte er mich durch kühne, witzige, spannende Interpretationen und Deutungsversuche seiner Tragikömodien". Später hat Peter Palitzsch sich als Regisseur wiederholt auch mit den Historien Shakespeares auseinander gesetzt.
Er inzinierte auch "Dantons Tod" 1962 und "Mutter Courage" 1964 in Köln
Am Vorabend des 17. Juni 1953 saßen Palitzsch und Brecht zusammen zu einem Arbeitsgespräch, sprachen über Liebe und die Frauen, über Helene Weigel und über den Aufstand, der sich an dem Abend bereits abzeichnete und den Palitzsch dann in der weiteren Nacht von seiner Wohnung aus verfolgte.
Redaktion: Mark vom Hofe