"Ich will arbeiten!" - Hakam Abdel-Hadi

"Wir haben unsere Koffer abgestellt und sind gerannt, um das Meer zu sehen, und von diesem Meer sind wir getragen worden, mit dem Schiff von Beirut nach Genua." Ein paar Tage später kam der Journalist Hakam Abdel-Hadi, 1939 geboren, nach Münster. Das war 1958.

Von Sefa-Inci Suvak

"Deutschland war für mich die Perspektive schlechthin! Ich war total lebendig", sagt er heute. Er verließ Palästina, um Geld zu verdienen. Ein Lebensgefühl, das er in der palästinensischen Welt - aus politischen Gründen - nicht kennen gelernt hatte.

Arbeiten für die Freiheit

Ein Freund aus Münster brachte ihm den Satz bei: "Ich will arbeiten!" Das reichte aus, um im Straßenbau anfangen zu können. Mit dieser Arbeit finanzierte Hakam Abdel Hadi sein Studium der Volkswirtschaftslehre in Münster und Hamburg. Dort erlebte er die 68er Studentenbewegung. Eine Zeit, die ihn nachhaltig prägte.

Von der Flucht zum Journalismus

Damals begann sein politisches Engagement für Palästina. Nach dem Studium arbeitete Hakam Abdel-Hadi kurze Zeit als Übersetzer und fand bald schon seinen eigentlichen Beruf: Bis zu seiner Pensionierung Ende der 90er Jahre war er als Journalist bei der Deutschen Welle in Köln tätig.

Redaktion: Mark vom Hofe

Erlebte Geschichten: Hakam Abdel-Hadi (17.04.2005) Verfügbar bis 17.04.2099