Das Konzert steht für 30 Tage zum Nachhören bereit.
Der Zyklus sinfonischer Dichtungen "Mein Vaterland", inklusive der berühmten "Moldau", ist bis heute klingendes Symbol der tschechischen Identität. Den Traum nach einem eigenen Staat, der sich 1918 mit der Ausrufung der Tschechoslowakischen Republik auch erfüllen sollte, nimmt Friedrich Smetana bereits vorweg. Er greift Motive aus der böhmisch-mährischen Kultur auf, erzählt Geschichten von Amazonen, die sich an der Männerwelt rächen wollen und heldenhafte Ritter beschützen das einfache Volk, ziehen in den Krieg der Hussiten. Oder die Königin Sarka ruft patriotisch aus: "Die ihr Gottes Kämpfer seid". Smetana verknüpft Sagen und Märchen mit Beschreibungen der blühenden Landschaft, in der auch eindrucksvolle Burgen zu finden sind. Die über 70 Minuten Musik wurden bei der Uraufführung frenetisch gefeiert und Smetana gilt spätestens seitdem als Nationalheld. Er selbst hat sein Stück allerdings nie gehört. Im Autograf der Partitur notiert er: "Ich bin völlig taub".
Friedrich Smetana
Má Vlast / Mein Vaterland
Prager Symphonieorchester
Leitung: Petr Popelka
Aufnahme vom 19. November 2023 aus dem Rudolfinum, Prag
Moderation: Philipp Quiring
Redaktion: Dr. Michael Breugst