Frankreich: Premier Attal will zurücktreten

Stand: 08.07.2024, 12:00 Uhr

Frankreich: Premier Attal will zurücktreten

Von rbb/WDR

Der Sieg des Linksbündnisses nach der zweiten Runde der französischen Parlamentswahl ist jetzt amtlich. Am Morgen wurde das vorläufige Ergebnis mitgeteilt. Danach kommt das neu gebildete Bündnis auf 182 Sitze. Die Mitte-Allianz von Präsident Macron erreicht 168 und der rechtsnationale Rassemblement National 143 Sitze. Damit ist unklar, wer die nächste Regierung bildet, weil keiner der Blöcke die absolute Mehrheit im Parlament hat. In der jüngeren Geschichte Frankreichs ist das etwas Neues; Koalitionen waren bislang unüblich. Ministerpräsident Attal will im Laufe des Tages seinen Rücktritt einreichen. Nach der Parlamentswahl in Frankreich erhebt das linke Bündnis Anspruch auf die künftige Regierung. Der Präsident habe die Pflicht, die "Neue Volksfront" zum Regieren aufzufordern. Das sagte der Politiker Mélenchon, einer der Anführer des Bündnisses. Die Rechtspopulistin Le Pen sprach von einem "aufgeschobenen" Sieg ihrer Partei; sie verwies darauf, dass der "Rassemblement National" im neuen Parlament Sitze hinzugewonnen hat. Nach der Wahl hat es in mehreren französischen Großstädten Ausschreitungen und Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei gegeben. In Paris versammelten sich tausende Menschen auf dem "Place de la République", um den Sieg des Linksbündnisses zu feiern. Nach Medienberichten gerieten einige Demonstranten später mit Polizisten aneinander. Es wurden Barrikaden aus Holz in Brand gesetzt. Die Polizei setzten Tränengas ein.