COSMO Musikspecial

Musik-Jahresrückblick 2023: Heiß, heißer, Afrobeats

Stand: 12.12.2023, 10:57 Uhr

Afrobeats dominiert weiter den Global Pop und konsolidiert seine Stellung in 2023 als Sound des Jahres. Vor allem an einem Star und einem Ohrwurm kam niemand vorbei, während sich die Szene weiter diversifiziert. Fünf gute Gründe, warum Afrobeats bleibt.

Musik-Jahresrückblick 2023: Heiß, heißer, Afrobeats COSMO 15.12.2023 02:55 Min. Verfügbar bis 15.12.2024 COSMO

Burna Boy – "City Boys"

Mal eben den Fuhrpark ausführen und mit den Jungs Miami unsicher machen. Burna Boy feiert mit seinem siebten Studio-Album "I Told Them" nicht nur seinen persönlichen Karriere-Höhepunkt, sondern schreibt mit Platz 1 in den UK-Album-Charts auch Geschichte als erster internationaler Afrobeats-Künstler, dem das gelingt. Der nigerianische Rapper hat es wiederholt geschafft, dem Jahr 2023 mit seinem unverkennbaren Afrofusion-Stil seinen Stempel aufzudrücken. Mit "City Boys" dominierte Burna Boy somit nicht nur die Playlisten und Charts, sondern weltweit auch die TikTok-Trends.

Asake – "Lonely At The Top"

Der Background-Chor kommt uns bekannt vor, nur diesmal mit einer etwas intimeren Instrumentalisierung. Asake reflektiert in "Lonely At The Top" über sein Leben als aufstrebender Star, dabei stellt er fest, dass Einsamkeit und Distanz mit dem Erfolg einhergehen. Mit seinem zweiten Studioalbum "Work Of Art" knüpft er an die Erfolge vom Debüt "Mr. Money With The Vibe" an und bestätigt seine Position als treibende Kraft in der Afrobeats-Szene. Ende November veröffentlichte Asake einen Remix zu "Lonely At The Top" mit US-Sängerin H.E.R.

Tems – "Me & You"

Zwei Jahre mussten Fans von Tems auf neue Musik der nigerianischen Sängerin warten. In "Me & You" gibt sie eine spirituelle Seite von sich preis und lässt tief in ihre Emotionen und Sehnsucht nach Verbundenheit blicken. Dabei verschmilzt sie in ihrer Musik R&B-Vibes mit modernen Afrobeats zu ihrem unverkennbaren Alté-Stil. Tems hat in der Vergangenheit durch Kollaborationen mit Beyoncé, Rihanna und Drake schon früh gezeigt, dass sie das Potenzial hat, ein absoluter Weltstar zu werden. Jetzt lässt sie es darauf ankommen. Nach "Me & U" erschien im Dezember auch "Not An Angel", die ersten Solo-Songs seit ihrer 2021 erschienenen EP "If Orange Was A Place". Wir sind jetzt schon hyped und können es kaum erwarten, bis das Album kommt.

Rema – "Charm"

Für Rema hätte 2023 nicht besser laufen können: diverse Awards für den "Calm Down"-Remix mit Selena Gomez, eine ausverkaufte Show in der Londoner O2-Arena mit 20.000 Menschen und eine Menge musikalischer Output. Nach dem letztjährigen Erfolg seines Debüt-Albums "Rave & Roses", liefert uns Rema ein Jahr später die Ultra-Version mit der Hit-Single "Charm". Verspielt wie eh und je liefert der Künstler aus Benin City Afrobeats mit einer dieser Ohrwurm-Hooks, für die er so berüchtigt ist. Auch mit seiner letzten EP "RAVAGE" verschiebt Rema weiterhin kreative Grenzen und setzt seinen Siegeszug fort, die Welt mit seinem Sound zu erobern.

Ayra Starr – "Sability"

Selbstbestimmung, Selbstbewusstsein und Selbstverständnis - Ayra Starr reift zur Heldin ihrer Generation und liefert mit "Sability" eine Hymne für die "Sabi-Nation". Dabei beweist sie mit "Sability", dass sie mehr als nur Pop kann und präsentiert uns einen waschechten Afrobeats-Banger für die Tanzflächen. In dem Song wird mit "Coupe Bibamba" ein absoluter Klassiker der kongolesischen Soukous-Legende Awilo Longomba gesampelt, was zeigt, wie stark Ayra mit ihrer afrikanischen Herkunft verwurzelt ist. Die in Benin geborene nigerianische Sängerin knüpfte dieses Jahr nicht nur zuletzt durch die Singles "Rush" und "Rhythm and Blues" am 2021er-Debüt "19 & Dangerous" an, sondern krönt das ganze Jahr noch mit ihrer ersten Grammy-Nominierung für die Verleihung in der Kategorie "Beste Darbietung afrikanischer Musik".

HONOURABLE MENTION:

Mr. Eazi – "Exit (feat. Soweto Gospel Choir)"

Wenn man über die Anfänge von Afrobeats spricht, darf der Name Mr. Eazi nicht fehlen. Um so erstaunlicher ist es, dass der Künstler aus Rivers State, Nigeria erst 2023 sein erstes Studio-Album "The Evil Genius" veröffentlicht hat. "Exit" ist die letzte Anspielstation auf dem Album und lässt einen tiefen, persönlichen Einblick in die Gedankenwelt des Afrobeats-Pioniers zu. Mit dem Soweto Gospel Choir schafft er eine Mélange aus Gospel und Afrobeats, die so absolut einmalig ist. Auch das Video spielgelt mal mit Schwarz-Weiß-Inszenierung, mal mit intensiven Farben den Ort wider, an dem sich Mr. Eazi befunden hat, als er den Song schrieb: "Als ich den Song geschrieben habe, war ich enttäuscht von allem im Musikbusiness, ich habe mich von meinen Freunden betrogen gefühlt. Doch inmitten des Gefühls von Enttäuschung war ich dankbar."

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