Fünf Songs, die die Welt jetzt braucht

Stand: 19.07.2024, 16:00 Uhr

Omar Apollo plant seine Alltagsflucht, Rema erklärt sich selbst zur Afrobeats-Spitze und Liniker hat Sehnsucht nach einer verflossenen Liebe – das sind unsere fünf Songs der Woche!

Omar Apollo – Drifting

Die Musikpresse ist sich sicher: Mit seinem neuen Album "God Said No" hat Omar Apollo eines der bisher besten Alben seiner Karriere veröffentlicht. Ein Deep Dive in Trauer und Herzschmerz, mit dem der US-mexikanische Sänger seine letzten beiden Jahre reflektiert. Neben den R'n'B- und Dream-Pop-Arrangements glänzt Apollo aber vor allem auch auf visueller Ebene, was die neue Videoauskopplung zu "Drifting" beweist. Der Clip mit cineastischem Einschlag zeigt als One-Taker eine Tanzperformance im wüstlichen Sonnenuntergangssetting. Über den Tanz wird auch das transportiert, was Omar Apollo mit Musik und Lyrics ausdrücken will. In dem Track spricht er nämlich über die Sehnsucht nach Alltagsflucht, an einen Ort, wo die Sonne niemals untergeht. Übrigens einer seiner All-Time-Favorites, wie er gerade verraten hat, denn aus einer Power-Ballade ist schließlich ein Nostalgie-Track geworden.    

Rema – Hehehe

Während im US-Rap aktuell Kendrick Lamar, Drake und J. Cole um die Krone der "Big Three" kämpfen, sind es in Nigeria Wizkid, Davido und Burna Boy. Und wenn es nach Rema geht, bekommen die "Afrobeats Big Three" jetzt noch einen Mitspieler dazu: In seiner neuen Single "Hehehe" gibt der Nigerianer bekannt, dass auch er jetzt zur oberen Riege gehört. "No more big three, there's now a big four", erklärt er darin, während er auf dringlichen und fast schon spooky anmutenden Tunes mit seiner Crew representet. Die düstere Ästhetik im Clip wird gestützt von Vintage-Kameras und –Karren, sogar Fledermäuse fliegen durchs Bild. Zu hören ist der Track auf dem gerade erschienenen Album "Heis", das der Sänger aus Benin City ganz überraschend veröffentlicht hat.        

Liniker – Tudo

In seinem neuen Video zu "Tudo" zeichnet Liniker ein Bild von Sehnsucht an eine verflossene Liebschaft. Wenn man die einstige Love Interest auf der Straße sieht und kurz das Herz stehen bleibt, einem einfällt, was man noch alles hätte sagen wollen. "Tudo" ist dabei aber nicht unbedingt ein Track darüber geworden, was man in der Vergangenheit bereut, sondern drückt eher den Wunsch aus, im gegenseitigen Leben zu bleiben. Der Clip zum Track ist eine einzige Liebeserklärung ans Träumen geworden, denn Liniker erwacht darin in einem Bett, umgeben von Wiesen und Bergen, flirtet auf staubigen Wanderwegen oder tanzt vor zuckerwattefarbener Sonnenuntergangskulisse. Müsste ein Wort den Clip beschreiben, wäre das wohl: Sommer!

Noga Erez feat. Dillom – Ayayay

Erst vor kurzem hatte Noga Erez mit "The Vandalist" ihr drittes Album angekündigt. Und wie es aussieht, ist der Name bei der Israelin Programm: Nachdem beim letzten Video alle "PC People" ihr Fett wegbekommen haben, geht Noga jetzt mit der Ansage raus, die Leute zu verarschen. Das zumindest kündigt sie am Anfang des Clips zu "Ayayay" an, bevor sie das Retro-Fischauge auf die Kamera setzt. Im Zuge dessen lässt sich Noga mal am Strand blicken, im Restaurant oder in der Bibliothek. Alleine ist sie dabei nicht, denn zumindest musikalisch lässt sich hier auch Dillom blicken. Der Rapper aus Argentinien war jahrelang in der Punkszene zu Hause, hat mit "Post Mortem" im Jahr 2021 dann aber sein erstes Rap-Album veröffentlicht, mit dem er gleichzeitig auf Horrorcore und Pop setzt. Durch seinen Einfluss bekommt "Ayayay" einen eindeutigen Latin-Trap- und Reggaeton-Einschlag verpasst.    

Nelson Freitas feat. Acondize & Heavy H – Stay Away

Nelson Freitas macht sich in seinem neuen Track frei von negativen Einflüssen: Bad Vibes? Nein, danke! Eifersucht und Neid? Nein, danke! In "Stay Away" setzte der Producer auf gute Laune, die sich auch auf dem Dancefloor transportiert. Dafür ist Nelson Freitas schließlich bekannt: Denn der Niederländer mit Roots auf den Kapverden ist in Kizomba-Kreisen seit mehr als einer Dekade der Mann, wenn es um Banger geht. Für den Neuesten hat sich der selbst ernannte Mister Magic den Support von Heavy H und Acondize gesichert. Letzterer ist als MC mit seinem Afrohouse längst nicht mehr nur in seiner Heimat Kapverden zu Hause ist. Der einstige Event-Promoter und Tänzer überzeugt mit Highlevel-Energie – übrigens auch bei seinen Live-Auftritten. Damit passen seine empowernden Messages auch optimal zu "Stay Away".