Fünf Songs, die die Welt jetzt braucht

Stand: 05.07.2024, 16:00 Uhr

Kendrick Lamar veröffentlicht ein Video für den Disstrack des Jahrtausends, Tiwa Savage feiert ihr Schauspieldebüt und Sevdaliza akquiriert Yseult und Pabllo Vittar für Female Empowerment – das sind unsere fünf Songs der Woche!

Kendrick Lamar – They Not Like Us

Der Kampf der Big Three im US-HipHop-Game hält die ganze Szene seit Wochen in Aufruhr. Die Big Three – das sind Kendrick Lamar, Drake und J. Cole – die drei größten Rap-Acts, die die Millennial-Generation hervorgebracht hat. Mit einem Gast-Vers von Kendrick Lamar auf Metro Boomins und Future Track "Like That" hatte der Compton Native die alte Fehde wieder aufleben lassen. Während J. Cole relativ schnell ausgestiegen ist, schoben sich Drake und Kendrick über Wochen mehrere Disstracks hin und her. Der Höhepunkt ist aber K. Dots "They Not Like Us", der jetzt gerade noch bzw. wieder nachhallt, weil er ihn vor Kurzem mehrfach auf seinem "The Pop Out" Konzert performt hat. Mit dem Auftritt, bei dem er Mitglieder der Bloods und Cribs, der berüchtigten Gangs von Los Angeles, auf einer Bühne zusammengebracht hat, und dem jetzt erschienen Video, ist der Track endgültig zur Westcoast-Hymne geworden. Aufgrund seiner Strahlkraft könnte "They Not Like Us" jetzt sogar für einen Grammy nominiert werden.

Tiwa Savaga, Olamide & Mystro – Commona

Seit Jahren hat Tiwa Savage sich in Afrobeats-Gefilden ihren Legendenstatus erarbeitet. Jetzt wagt die Nigerianerin ganz neue Wege, indem sie ihr Acting-Debüt feiert. Mit "Water & Garri" erfüllt sich Tiwa einen Kindheitstraum: "Ich würde sagen, Schauspiel war meine erste Liebe vor der Musik." Dennoch weiß sie ihre beiden Künste gekonnt zu vereinen, denn neben ihrem Schauspiel ist bei dem Debütfilm auch der Soundtrack von ihr zu hören. "Commona" ist einer der Tracks davon – mit Unterstützung von Olamide und Mystro. Eigentlich war "Water & Garri" als Kurzfilm zu ihrem gleichnamigen Album von 2021 geplant. Die Idee wurde dann aber immer größer und weitergesponnen. Es geht um eine junge Designerin aus Ghana, die nach Jahren in den USA in ihre Heimat zurückkehrt und sich nicht nur ihren eigenen Familiendramen ausgesetzt sieht, sondern auch denen des Landes.

Sevdaliza feat. Pabllo Vittar & Yseult – Alibi

Drei Queens der globalen Popmusik verschaffen sich gegenseitig ein "Alibi": Die iranisch-niederländische Sängerin Sevdaliza, Yseult aus Frankreich und Pabllo Vittar aus Brasilien formen das glamouröse Trio, von dem wir nicht wussten, dass wir es brauchen. Denn alle drei zeigen sich verletzlich in Sachen Liebe, den Schmerz und das Licht, das diese mit sich bringt. "Alibi" ist dabei auch ein Aufruf für gegenseitigen Support. Die Message passt auch zum dazugehörigen Video, das die Drei zeigt, wie sie sich mit einem matriarchalischem Ritual auf einen Kampf vorbereiten. Die Hassnachrichten, die ihnen in der Vergangenheit entgegengebracht wurde, werden anhand bestimmter Symbolik dargestellt – zum Beispiel bei Sevdaliza durch Tätowierungen auf der Haut, bei Yseult durch eine Messerklinge und bei Pabllo durch ein Haarband. Alle drei machen sich schließlich frei davon und feiern ihre Schönheit und Power.   

Burna Boy – Higher

Mittlerweile ist Burna Boy als Superstar des Afrobeats auf der ganzen Welt zu Hause. Trotzdem fühlt er sich seiner Heimat Nigeria nach wie vor verbunden. In "Higher" zeigt er großen Support für seine Hometown Port Harcourt. Mit dem Projekt PROTECT setzt er sich dort zum Beispiel für eine bessere medizinische Versorgung ein, unterstützt die Community aber auch in finanziellen oder rechtlichen Dingen. Denn die nigerianische Stadt ist nach wie vor geprägt von systematischer Ungerechtigkeit. Dabei sehen wir im Clip, wie Burna Boy das Zuhause seiner Kindheit besucht, Hilfsgüter und Spenden an die Menschen verteilt oder soziale und medizinische Einrichtungen besucht. Währenddessen erzählt er uns Stories und Begebenheiten von der Straße und teilt das, was er in den letzten Jahren gelernt hat. Trotz Welterfolg ist und bleibt Burna Boy eben Philanthrop, der nicht müde wird, zu mehr Selbstlosigkeit aufzurufen. 

Sarah & Ismael feat. Aziz Ozouss – Taghazout

Wie klingt es, wenn die Musik aus dem Norden Afrikas, mit der aus dem Süden zusammentrifft? Sarah & Ismael und ihr Featuregast Aziz Ozouss geben ein beeindruckendes Beispiel dafür ab. Imazigh Pop meets Amapiano – dazu ein paar leicht klirrende Highlife-Gitarren. Und der Sound, der einmal quer einen musikalischen Faden über den Kontinent spannt, ist perfekt. Sarah & Ismael widmen ihr kreatives Schaffen ganz der Kultur der Tamazight, leben dabei in Marokko und in Shanghai. "Taghazout" ist eine Liebeserklärung an das gleichnamige marokkanische Fischerdorf geworden, das für paradiesische Standvibes bekannt ist. In der Geschichte galt der Ort lange als Heimat der Imazighen, die durch die Modernisierung aber immer weiter vertrieben wurden. In den Sechzigerjahren wurde der Ort außerdem von Hippies entdeckt. Gleich wie Sarah & Ismael hat auch Multiinstrumentalist Aziz Ozouss seine Roots bei den Imazighen und vereint deren traditionelle Musik schon seit Jahren mit Reggae, Blues oder Jazz.