JOHN LENNON of the Beatles and his wife YOKO ONO, smelling tulips during their 'love-in' press conference in Amsterdam.- Date: 25.03.1969.

Global Pop News 13.03.2025

"One To One: John & Yoko” - neue Doku über das berühmteste Paar des Global Pop

Stand: 13.03.2025, 13:13 Uhr

In Europa wird der Film ab Mai gezeigt | Alicia Villarreal-TV-Interview über häusliche Gewalt | Walshy Fire veröffentlicht Dancehall-Kunstbuch

Von Łukasz Tomaszewski & Anna Kravcikova

Sie waren das wohl berühmteste und umstrittenste Paar des Global Pop in den 70ern: Beatles-Sänger John Lennon und die Künstlerin Yoko Ono: Jetzt kommt eine neue Doku über die beiden in die Kinos. Viele Beatles-Fans, die den Namen Yoko Ono hören, kriegen eine Krise. Obwohl heute klar ist, dass diverse Ursachen vor über 50 Jahren zum Auseinanderfallen der Band führten, hält sich leider hartnäckig die Theorie: "Yoko Ono hat John Lennon verführt und die Beatles getrennt". Der neue Dokumentarfilm "One To One: John & Yoko” widmet sich dieser Liebesbeziehung.

John Lennon hat die japanisch-amerikanische Künstlerin angehimmelt. Und für sie hat sich ihr Leben verändert. Wie es im Film heißt: von einer Bitch zu einer Witch. Sie lebten in New York – stets von den Medien verfolgt.

Zwei Besonderheiten der Doku

Erstens enthält der Film bisher unveröffentlichtes Material der beiden. Das dürfte eingefleischte Beatles-Fans interessieren. Zweitens ist der gemeinsame Sohn Sean Ono Lennon – auch Musiker- der Produzent der Doku. Wie kritisch er mit seinen Eltern umgeht, wird sich zeigen. Er erklärt jedenfalls, dass die Doku auch die historische Umbruchphase in den USA im Jahr 1972 nacherzählt: Die gesellschaftlichen Spannungen, die John Lennon und Yoko Ono geprägt haben: Vietnamkrieg, Protestbewegung, Präsident Richard Nixon.

"Während sie ein Jahr der Liebe und des Wandels in den USA erleben, beginnen John und Yoko, ihre Einstellung zum Protest zu ändern - schließlich zum 'One to One'-Konzert führt." Sean Ono Lennon

Die Doku  zeigt auch Aufnahmen von diesem kostenlosen Konzert im Madison Square Garden 1972. Es war das einzige lange Konzert von John Lennon zwischen dem letzten Beatles-Konzert 1966 und seinem tragischen Ermordung 1980.

Alicia Villarreal-TV-Interview über häusliche Gewalt

Die Mexikanische Sängerin Alicia Villarreal hat sich in einem Fernsehinterview zu ihren Vorwürfen häuslicher Gewalt geäußert. Die mexikanische Sängerin sprach mit TV Azteca über die Geschehnisse in der Nacht des vermeintlichen Missbrauchs Mitte Februar und gab ein Update zu ihrer bevorstehenden Scheidung von ihrem Ehemann, dem Musikproduzenten und ehemaligen Kumbia Kings-Mitglied Cruz Martínez.

"Mir sind viele schlimme Dinge passiert, das einzige was ich in diesem Moment gefühlt habe war zu sprechen und mich selbst zu schützen." Alicia Villarreal

Im TV-Interview erklärt die Sängerin, dass sie am 15. Februar von ihrem Ex geschlagen wurde, das Haus verlassen hat und in ihrem Büro Zuflucht gefunden hat. Ihr Rechtsanwalt hat dann schnell eine Anzeige gegen den mutmaßlichen Täter gestellt.

Handzeichen geht viral

Mitte Februar hatte die Sängerin bei einem Konzert das Handzeichen für häusliche Gewalt gemacht und ist damit viral gegangen. Das Handzeichen ist eine erhobene flache Hand, danach wird der Daumen eingerollt und die Hand zu einer Faust geballt. Es ist international als Hilferuf bekannt, durch den Opfer auf häusliche Gewalt aufmerksam machen. Das hat sie bei einem Konzert am Folgetag, dem 16. Februar, in der Stadt Michoacán gemacht. Auf ihrem Oberarm waren auch Hämatome zu sehen.  Danach folgte ihre Anzeige bei der Spezialstaatsanwaltschaft für Femizide und Verbrechen gegen Frauen.

Sie habe nicht damit gerechnet, dass ihre Geste viral gehen würde, aber sie habe gewusst, dass sie etwas tun müsse, um zu zeigen, was sie durchgemacht habe. Sie erzählte auch, dass sie sich schon 2021 von ihrem Ehemann scheiden lassen wollte, aber dass er das abgelehnt habe.

Der Fall hat durch die Prominenz des Paares eine hohe Aufmerksamkeit. Mexiko ist das Land mit den meisten Femiziden auf der Welt. Seitdem im vergangenen Jahr die neue Präsidentin Claudia Sheinbaum ihr Amt angetreten hat, hoffen viele Menschen im Land, dass die Gewalt gegen Frauen abnimmt. Für Sheinbaum ist das eines ihrer obersten Ziele.

Major-Lazer´s Walshy Fire veröffentlicht Dancehall-Kunstbuch

Walshy Fire ist in den USA und auf Jamaika Zuhause. So wie der Sound des Producer-Trios Major Lazer. Mit dem neuen Buch widmet er sich einem ganz besonderen Feld: Nämlich der Plakat- und Flyer-Kunst im Dancehall. Die ist an Bedeutung für das Genre ungefähr so wichtig wie Graffiti für Hiphop. Also ein Teil davon. Walshy Fire sieht sich als Kulturbotschafter, Historiker und Geschichtenerzähler des Dancehall. Er gibt anhand vieler Hundert Beispiele einen Einblick in die einzigartige, schrille, bunte und oft übersehene Kunst des Flyer- und Plakatdesigns der Dancehall-Musik. Es spiegelt den kreativen DIY-Geist der Szene wider. Im Grunde eine kuratierte Sammlung dieser popkulturellen Artefakte.

Es geht los mit der Geburt des Dancehall in den Siebzigerjahren. Und da haben halt die einzelnen Veranstalter und DJs ihren ganz eigenen Style entwickelt – sie haben eher collageartig gearbeitet: mit den wichtigsten Infos: Name, Ort, Eintritt etc. Aber eben damals schon mit ihrer eigenen Schrift und möglichst opulenten Künstlernamen wie "The Emperor", "the Sound-Killer" oder "Body Guard". Und dann gab's die Profis: richtige Künstler, die diese Poster von Hand gemalt haben. Einer der bekanntesten ist Denzil Narr.

Der Einfluss von Dancehall ist ja bis heute im HipHop oder in der Rave-Kultur spürbar.  Und ab den Siebzigern gab es in London, New York, aber auch in Tokio die ersten Soundsystems und mit ihnen auch diese Ästhetik – natürlich jeweils mit einem eigenen lokalen Kolorit. Dazu gibt es auch ein Kapitel Spannend ist auch, dass internationale Sammler mit Kommentaren zu Wort kommen. Das Buchcover selbst ist auch von der jamaikanischen Plakatkünstlerin Nurse Signs entworfenworden.