Global Pop News 13.12.2024

Taylor Swift räumt bei den Billboard Music Awards ab

Stand: 12.12.2024, 13:38 Uhr

Taylor Swift räumt bei den Billboard Music Awards ab | Snoop Dogg und Dr. Dre feiern mit "Missionary" Comeback der Veteranen | Außerdem neue Tracks von Tiwa Savage, Babyjoy und Sooling

Von Lukasz Tomaszewski

Taylor Swift räumt bei den Billboard Music Awards ab

In Las Vegas wurden heute Nacht die Billboard Music Awards verliehen. Einer der wichtigsten Musikpreise in den USA. Und die große Abräumerin dieses Jahres ist Taylor Swift.

Die Gründe sind einfach: Billboard ist das Musik-Fachmagazin, das eigene Chart-Listen hat: Top 100/200/Hot/ Latin usw. Und die richten sich nach Anzahl verkaufter Tonträger und der Radiopräsenz. Und da lag Taylor Swift in zehn Kategorien vorn. Unter anderem als Top Artist, Top Female Artist, Top 200 und Hot100-Artist. Taylor Swift war nicht persönlich zur Verleihung in Las Vegas gekommen, hat sich aber per Videobotschaft gemeldet

"Danke an Billboard und danke an die Fans. Denn Billboard zählt, was ihr hört, die Alben, die eure Passion sind. Für mich sind es also Awards, die von Fans bestimmt werden. Weil euch unsere Alben wichtig sind und ihr zu unseren Konzerten kommt. Das ist das schönste frühe Geburtstagsgeschenk, das ihr mir geben konntet." Taylor Swift

Country-Sänger Zach Brian bekommt fünf Awards, sein Kollege Morgan Wallen vier. Und dann wird es wieder für die COSMO-Fans interessant: Denn jeweils drei Awards bekommen Reggaeton-Sänger Bad Bunny aus Puerto Rico, Rapper Drake aus Kanada und US-Rapper mit nigerianischen Wurzeln: Shaboozey. Auch interessant angesichts des diesjährigen Beefs zwischen Kendrick und Drake: Drake gewinnt in den Kategorien: Top Rap und Top Rap Male Artist. Top Afrobeats Artist wird übrigens Sängerin Tyla aus Südafrika.  Die Top Female Latin Artist wird Karol G aus Kolumbien. Top Latin Group werden Fuerza Rigida. Die haben auch ihren Song "pero ne te enamores" live in Las Vegas performt. Sehr stylish: Dafür hatten sie als Kulisse extra eine mexikanische Bar aufgebaut.

Snoop Dogg und Dr. Dre feiern mit "Missionary" Comeback der Veteranen

Produzent Dr. Dre und Rapper Snoop kennen sich seit Jahrzehnten. Vor 31 Jahren ist ihr legendäres Album "Doggystyle" rausgekommen. Ihr BoomBap-Sound hat sich gut gehalten, wie das neue Album "Missionary" zeigt. Es gibt gut produzierte Clubtracks drauf, außerdem Features von gleichaltrigen Kollegen wie Eminem, 50 Cent, Method Man. Durchaus auch Überraschungen, zum Beispiel etwas Reggae-Vibe. Rapper Snoop Dogg hat sich vom Bad Boy zu einer der Pop-Ikonen der Welt entwickelt, der immer wieder ganz eigene Ideen hat: Er war schon die Wiedergeburt von Bob Marley, hat ein Gospel Album gemacht, man sieht Snoop bei Fortnite und den Olympischen Spielen in Paris. Dazu sein Kiffer-Image. 

"Ich habe Enkelkinder, also mache ich Sachen für Kids. Ich fördere eine Football Liga, ich bin mit Martha Stewart befreundet. Ich habe verschiedene Menschen in meinem Leben, die mir neue Perspektiven gezeigt haben. Jetzt geht es mir um Liebe, Frieden, Einigkeit, ich will alle zusammenbringen." Snoop Dogg

Dr. Dre hat zuletzt wenig relevante Musik produziert. Mit seinem alten Kumpel Snoop kann er jetzt seine Liebe zu 90s Rap mit der Liebe zum Business verbinden. Im Song "Skyscrapers" rappt Snoop über "Gin & Juice". Und es gibt passend zum Release auch tatsächlich ein neues Mischgetränk namens "Gin & Juice" im Handel. Das Entscheidende an der gemeinsamen Chemie ist wohl, dass die beiden sich ewig kennen und Snoop Dr. Dre auch mal kritisieren darf:

„Wir versuchen immer einander zu verbessern. Dr.Dre hat mir hunderte Beats geschickt. Und er weiss genau. Wenn ich nicht antworte, dann gefällt es mir nicht. Aber wenn’s mir gefällt, dann kriegt er alle möglichen Emojis!"  Snoop Dogg

Releasefreitag: Neue Tracks von Tiwa Savage, Babyjoy und Sooling

Tiwa Savage – Mega Money Mega

Die Musik von der nigerianischen Afrobeats-Sängerin ist schon seit Jahren auf der COSMO-Playlist. Tiwa ist eine dieser Artists aus Lagos, die zuverlässige Qualität liefern. Der Beat stammt diesmal von angesagten Producer Sarz. Er springt diesmal nicht auf den angesagten Zug, noch Amapiano-Drumrolls drunterzumischen, sondern bleibt bei einem klassischen Afrobeat-Riddim. Tiefer Bass, ganz leichte Klavier-Arpeggi. Gezupfte Highlife-Gitarren, Percussions. Dazu Tiwa Savages warme Stimme, mal Solo mit Autotune, mal powerfull im female Chorus. Auch sehr erfrischend: Der Sprachmix aus Englisch und Yoruba. Der Songtitel ist auch Programm im Video: Die Dollars fliegen durch die Luft. Tiwa und ihre Clique feiern Upper-Class-Style mit viel Champagner und Bling Bling. 

Babyjoy – 6 Uhr morgens

Wir lieben Babyjoy für ihre Vielseitigkeit: Ihr Sound ist eine sanfte Verschmelzung von Trap, R'n'B und Conscious Rap. Sie singt auf Deutsch, Englisch, Französisch – oft im Mix. Ihre Mutter ist Französin, der Vater Amerikaner. Sie hat Schauspiel studiert, was man nicht nur in den Videos sondern auch on Stage merkt. Ihre Texte sind wie eine Art Bewusstseinsstrom. Intim und tagebuchartig geht es um die großen Gefühle – Liebe, Verlust, Schmerz und Hoffnung: Bei "Sechs Uhr morgens" kommt irgendwie alles zusammen: Überfordert von der Liebesbeziehung, etwas alt geworden, Gefühlsschwankungen. Trotzdem Bock mit dem Partner nach einer durchgemachten Nacht die Sachen zu packen und rauszufahren. Alles hinter sich zu lassen. Ehrliche Geschichten, die unter die Haut gehen, das ist ihr Markenzeichen. Die einzige Kritik: Das Feature von Rapper Mongus Longus ist nicht schlecht, aber er kommt nicht auf den Punkt, seine Sprachbilder bleiben doch recht blass im Vergleich zur Sparring-Partnerin.

Soolking feat. Gims- Carré OK

Soolking hat eine Zeit in Frankreich gelebt, ist jetzt wieder zurück in Algerien. Und sein Feature-Artist auf dem Song teilt die Biographie: Das zwischen der Wahlheimat und den eigenen Roots. Die Rede ist von Superstar Gims, früher Maitre Gims. Er lebt in Frankreich, kommt aber aus der demokratischen Republik Kongo. Und irgendwie so bunt wie die Herkunft der beiden MCs, ist auch der Sound des Tunes: Hier mal ein paar Takte gefühlvolle Rai-Einlagen, dann wieder Pariser Straßenrap oder Zouk-Gitarren im Hintergrund? Eine fröhlich rollende und tanzbare Mélange an kulturellen und subkulturellen Codes: Von der Banlieue bis nach Kinshasa.