In diesem Jahr sprachen wir fast ausschließlich in Superlativen über Taylor Swift – und nun hat sie erneut einen Rekord gebrochen. Swifts The Eras Tour ist beendet und offiziell die erfolgreichste Tour aller Zeiten.
Am Wochenende spielte Taylor Swift das letzte der insgesamt 149 Konzerte in Kanada. Branchenkenner, darunter das Konzertmagazin Pollstar, haben die Zahlen ausgewertet: Die 21 Monate lange Tournee erzielte über 2 Milliarden US-Dollar Einnahmen – ein neuer Rekord. Damit ist The Eras Tour bereits das zweite Jahr in Folge die umsatzstärkste Tour aller Zeiten.
Mit mehr als 10 Millionen verkauften Tickets ist The Eras Tour unangefochten die größte in der Musikgeschichte. Der durchschnittliche Ticketpreis lag bei etwa 200 Dollar, was weit über dem Branchendurchschnitt liegt. Doch Taylor Swift zeigte sich auch großzügig: Ihrer Crew soll sie angeblich fast 200 Millionen Dollar an Boni ausgezahlt haben.
Zum Vergleich: Die zweite große Tour des Jahres, Coldplays Music of the Spheres Tour, erreichte Einnahmen von knapp einer Milliarde US-Dollar – weniger als die Hälfte von Swifts Einnahmen. Und das, obwohl Coldplay mehr Tickets verkauft hat. Der Unterschied? Swifts Ticketpreise und das begleitende Business-Imperium.
Ihr Konzertfilm brach in nur vier Tagen den Rekord als umsatzstärkster Konzertfilm aller Zeiten, und das offizielle Tourbuch verkaufte sich in den ersten zwei Tagen über 800.000 Mal. Der Erfolg ihrer Tour machte Swift im Oktober außerdem zur reichsten Musikerin der Welt.
Davido zeigt sich mit Funds glamourös
Davido, einer der bedeutendsten Afrobeats-Stars aus Nigeria, hat einen neuen Song mit Video veröffentlicht: Funds. Für den Track hat er sich Unterstützung von zwei Künstlerkollegen geholt – dem Rapper ODUMODUBLVCK und dem Sänger Chike.
Musikalisch ist Funds eine Mischung aus nigerianischen und südafrikanischen Einflüssen. Die melodisch gezupften Highlife-Gitarren treffen auf die versetzten Log Drums des Amapiano-Genres. Darüber hinaus sampelt der Song Passagen des epischen Hits Vul’indlela der südafrikanischen Pop-Ikone Brenda Fassie. Fassie war nicht nur eine musikalische Legende, sondern auch eine bedeutende Figur im Kampf gegen die Apartheid. Der Song ist ihr gewidmet.
Inhaltlich dreht sich Funds um Davidos Reichtum. Er singt davon, so viel Geld zu haben, dass seine Geliebte mit ihm überall Zutritt hätte. Außerdem verspricht er, in sie zu "investieren". Das Musikvideo spiegelt dieses luxuriöse Lebensgefühl wider: Davido nimmt an einer Kunstauktion teil und liefert sich ein Bieterduell mit einer eleganten Fremden. Danach wechseln sie ins Casino, wo sie gegeneinander pokern. Das Ganze endet schließlich bei einem romantischen Date an der Bar.
Das Video wird immer wieder durch zwei andere Szenen unterbrochen: Eine zeigt eine ausgelassene Clubatmosphäre mit tanzenden Menschen. Die andere ist kunstvoll inszeniert – Davido singt in einem langen Korridor, in dem rot gekleidete Models wie eingefroren posieren, fast wie römische Skulpturen in einem Museum.
Funds ist zugleich die Ankündigung von Davidos fünftem Studioalbum 5ive, das in Kürze erscheinen soll.
Spendenaktion für Georgische Clubs und Kultur
Seit knapp zwei Wochen protestieren in der georgischen Hauptstadt Tiflis Menschen gegen die russlandfreundliche Politik der Regierungspartei "Georgischer Traum". Unter den Demonstrierenden sind viele Kulturschaffende und Artists, die nun die internationale Gemeinschaft um Unterstützung bitten.
Die Initiative Help Left Bank to Survive wurde vom legendären Techno-Club Left Bank ins Leben gerufen. Ziel ist es, 30.000 Euro zu sammeln, um das Überleben des Clubs und seines Netzwerks zu sichern. Der Left Bank hat seinen Betrieb pausiert, um die Proteste aktiv zu unterstützen. Doch ohne Einnahmen droht der Club, ein wichtiger Ort für Kunst und Kultur, dauerhaft schließen zu müssen.
Der Left Bank ist weit mehr als nur ein Club: Hier spielten internationale DJs, Menschen aus der Nachbarschaft kamen zu kostenlosen Veranstaltungen wie Kultur-Workshops, Kinoabenden oder Livemusik zusammen. Die Betreiber beschreiben den Club als eine "vertraute Plattform der künstlerischen Freiheit und demokratischen Werte". Passend dazu haben sie zusammen mit anderen georgischen Clubs eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Darin werfen sie der Regierung vor, den Willen des Volkes – den EU-Beitritt Georgiens – zu ignorieren.
Die Spendenaktion richtet sich nicht nur an Fans des Clubs, sondern auch an die Infrastruktur der Protestbewegung. Der Freundeskreis des Left Bank besteht aus streikenden Lehrer*innen, Mitarbeiter*innen staatlicher Theater und anderen Kulturschaffenden. Laut dem Statement der Initiative sei der Spendenaufruf "die einzige Option, um zu überleben und solidarisch zu bleiben".
Bereits seit zwei Wochen demonstrieren Tausende in Tiflis gegen die Aussetzung der EU-Beitrittsverhandlungen. Sie fordern Neuwahlen und ein Ende des Putin-freundlichen Kurses der Regierung. Regierungschef Irakli Kobachidse, Vorsitzender der Partei "Georgischer Traum", lehnt jedoch bislang einen Dialog mit dem proeuropäischen Lager strikt ab.
Rapper Fedez lädt homofeindlichen und rassistischen Politiker in Podcast ein
Der italienische Rapper Fedez, einer der bekanntesten Künstler des Landes, sorgt mit der neuesten Folge seines Podcasts Pulp für Schlagzeilen. Gemeinsam mit seinem Co-Host, dem Aktionskünstler und Pornodarsteller Mr. Marra, hat er den ultrarechten Politiker Roberto Vanacci eingeladen. Vanacci, ein ehemaliger General und Politiker der rechtspopulistischen Partei Lega, ist bekennender Schwulenhasser. In seinem Buch Il mondo al contrario (auf Deutsch unter dem Titel Verdrehte Welt. Eine Bestandsaufnahme erschienen) äußert er sich homofeindlich, rassistisch und frauenfeindlich. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen Verdachts auf Anstiftung zum Rassenhass.
Für Kritik sorgt vor allem, dass Fedez den Politiker im Podcast kaum konfrontierte. Stattdessen ließ er ihm Raum für provokante Aussagen wie: "Hass ist ein Gefühl, genau wie Liebe, und Gefühle kann man nicht unterdrücken."
Der Wandel bei Fedez wirkt überraschend, da er sich bislang klar als Gegner der rechten Lega-Partei positioniert hatte. Jahrelang engagierte er sich öffentlich für die Verabschiedung eines Gesetzes gegen Homo- und Transphobie. Viele vermuten, dass seine persönliche Situation – insbesondere die Scheidung von seiner Ex-Frau Chiara Ferragni – zu diesem Kurswechsel geführt hat.
Ferragni, Italiens größte Influencerin mit weltweiter Bekanntheit, galt lange als Teil eines italienischen "Traumpaars" mit Fedez. Doch ein Skandal brachte beide in die Kritik: Ferragni wurde zu Millionenstrafen verurteilt, weil sie Einnahmen aus Charity-Events für eigene Zwecke genutzt hatte. Der Skandal führte zur Scheidung, und seither haben beide erhebliche Verluste an Followern hinnehmen müssen.
Fedez zeigt inzwischen kaum Berührungsängste mit rechten Strukturen. Kurz nach der Scheidung organisierte er den Vertrieb seines Energydrinks Boem gemeinsam mit Anführern rechtsextremer und homophober Ultras des Fußballclubs AC Milan. Sein langjähriger Bodyguard, der ebenfalls Ultra gewesen sein soll, wurde mittlerweile wegen Verdachts auf Bildung einer kriminellen Vereinigung, Betrug und Geldwäsche verhaftet.
Die Reaktionen seiner Fans auf die Podcast-Folge sind gespalten. Während einige die ruhige Gesprächsatmosphäre ohne die übliche Konfrontation in Polit-Talkshows loben, kritisieren andere Fedez scharf. Es wird ihm vorgeworfen, sich früher nur für queere Rechte eingesetzt zu haben, um mit Sponsoren und Werbepartnern Profit zu machen. Nach seinem Image-Schaden, so die Kritik, gebe er nun Rassisten eine Plattform und legitimiere ihre diskriminierenden Aussagen.