Global Pop News 28.11.2024

Kiwanuka-Song: Obama Tochter feiert Musikvideo-Debüt

Stand: 28.11.2024, 10:08 Uhr

Malia Ann hat im Clip zu Michael Kiwanukas neuer Single Regie geführt | Neuer Bericht über Herausforderungen für Menschen mit Behinderung in der Musikindustrie im UK

Von Anne Lorenz

Kiwanuka-Song: Obama Tochter feier Musikvideo-Debüt

Barack Obamas älteste Tochter ist unter die Regisseurinnen gegangen. Außerdem hat Malia Ann gerade auch bei ihrem ersten Musikvideo Regie geführt - zu einem Song "One And Only" von Michael Kiwanuka. Passend zum melancholisch verträumten Vibe des Songs nimmt die 26-Jährige die Zuschauer mit auf einen herbstlichen Ausflug in den Wald. Nebel zieht zwischen den nackten Bäumen über den Waldboden, der ist von einem goldener Teppich aus Laub und Tannennadeln bedeckt.

Die Protagonistin ist eine Frau die Etwas oder Jemanden zu suchen scheint. Sie folgt den Spuren einer anderen Frau, nimmt Fährte auf, zeltet mit Lagerfeuer am Fluss und holt sie schließlich ein. Als die beiden sich dann gegenüber stehen, stellt sich heraus dass es sich bei der Frau um eine alternative Version von ihr selbst handelt. Ein philosophischer Touch, der gut zu den nachdenklichen Lyrics von "One And Only" passt, dabei aber überhaupt nicht zu gewollt rüber kommt. Wer lediglich mit einem Auge hinschaut, sieht vielleicht auch nur eine Frau, die mal raus in die Natur musste um einen klaren Kopf zu bekommen.

Das Musikvideo ist Malia Ann Obamas neueste Regiearbeit. Letztes Jahr erst hat sie ihr Debüt veröffentlicht, den Kurzfilm "The Heart", der in Zusammenarbeit mit Donald Glover und seiner Kreativagentur entstanden ist. Donald Glover ist ja auch als Childish Gambino in der Rap-Szene berühmt und bekannt für seine spektakulären Musikvideos. In den Credits taucht Malia Obama übrigens nur als Malia Ann auf. Sie möchte, dass man ihre Regiearbeit neutral bewertet - ohne Promi-Bonus also.

Disabled Musicians Insight Report

Im UK wurde gerade ein neuer Bericht über die Herausforderungen für Menschen mit Behinderung in der Musikindustrie veröffentlicht. Im Bericht wurden die Erfahrungen von knapp 2.600 Betroffenen  ausgewertet, also von Musikern und Musikerinnen oder Musikschaffenden mit Behinderung, Beeinträchtigung oder chronischer Krankheit. 94 Prozent von ihnen sagen, dass die Diskriminierung aufgrund ihrer Beeinträchtigung ihre Karriere beeinflusst. Im Schnitt haben Musikschaffende mit Behinderung zum Beispiel auch ein geringeres Jahreseinkommen. Der Unterschied zum Jahreseinkommen eines Musikers oder einer Musikerin ohne Behinderung liegt umgerechnet etwa bei 5000 Euro.

Die Diskriminierung marginalisierter Gruppen in der Musikindustrie war dieses Jahr im Vereinigten Königreich ja schon öfter Thema bei uns. Anfang des Jahres hat zum Beispiel der Bericht des offiziellen Musicians‘ Census ergeben, dass 51 Prozent der Frauen das Gefühl haben, bei ihrer Arbeit als Musikerinnen Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts zu erfahren. Außerdem hat die CEO von "Black Lives in Music" letzten Monat noch davon berichtet, dass Schwarze Künstler und Veranstalter in London bei der Lizenzierung von Veranstaltungen immer noch diskriminiert werden.

Die Berichte dieser Untersuchungen sind zum Glück nicht nur dazu da um auf Missstände aufmerksam zu machen, sondern vor allem um Lösungen zu finden. Barrierefreiheit ist für Musiker und Musikerinnen mit Behinderung zum Beispiel ein ganz großer Faktor. Naomi Pohl, die Generalsekretärin der "Musicians Union" - eine der  beiden Organisationen die den neuen Bericht in Auftrag gegeben haben - spricht davon, dass die Ergebnisse die Musikindustrie dazu bringen müssten, konkrete Schritte zu unternehmen, um integrativere Arbeitsplätze garantieren zu können.