Global Pop News 25.11.2024

Kendrick Lamar: Überraschungsalbum "GNX"

Stand: 22.11.2024, 10:08 Uhr

Reaktionen auf Kendrick Lamars Überraschungsalbum "GNX" | Sookee gegen Abschiebungen aus Frauenhäusern

Von Anne Lorenz

Kendrick Lamar: Überraschungsalbum "GNX"

Ganz ohne Vorankündigung hat Kendrick Lamar Freitagabend ein neues Album rausgebracht - und die Musikwelt steht Kopf! "GNX" heißt die Scheibe, benannt nach dem Auto Buick Gran National GNX, der auch auf dem Cover zu sehen ist. Das neue Album wurde am Wochenende natürlich nicht nur rauf und runter gehört, sondern auch heiß diskutiert. Zwölf Songs, die - wenn man den Gerüchten auf X Glauben schenkt - selbst Kendrick Lamars Label Interscope erst am Erscheinungstag erhalten hat.

Auch über die Lyrics der Songs auf "GNX" wird spekuliert - besonders in Hinblick auf den Beef mit seinem kanadischen Rapperkollegen Drake. Immerhin ist "Not Like US“ überraschend zum Sommerhit 2024 mutiert und gleichzeitig zum größten Erfolg von Kendrick Lamars Rap-Karriere geworden. Sieben Grammy-Nominierungen gab‘s für den Disstrack. Auf dem neuen Album scheint Kendrick aber mit dem Beef abgeschlossen zu haben. Im ersten Song auf "GNX" kommt er beiläufig darauf zu sprechen. Er ist enttäuscht von der fehlenden Loyalität seines East Coast Kollegen Snoop Dogg.

Ansonsten widmet Kendrick sich aber größeren Themen,  immer auf der Grenze zwischen Selbstzweifel und Allmachtphantasien. Spannend sind außerdem die Feature-Gäste: unter anderem Lieblings-Kollegin SZA, Jazz-Saxophonist Kamasi Washington oder Mariachi Ikone Deyra Barrera. Die ist gleich auf drei Songs mit drauf. Dafür bedankt sie sich in einem langen, rührenden Post. Sie bezeichnet Kendrick Lamar als Wegbereiter und hofft, dass junge Artist ihm das Vermischen Musik-kultureller Einflüsse nachmachen werden. Kendrick antwortet darauf zusammengefasst: In Kalifornien gehört die Latino-Kultur zu uns! Shout Outs zum Album gibt’s außerdem von Kollegen wie NAS oder Lizzo.

Sookee gegen Abschiebungen aus Frauenhäusern

Die Berliner Rapperin unterstützt eine Petition gegen Abschiebungen aus Frauenhäusern. Hintergrund ist der Fall einer jungen türkischen Mutter, die vor ihrem gewalttätigen Ex-Partner in ein Hamburger Frauenhaus geflüchtet war. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hatte ihren Asylantrag zuvor als unzulässig abgelehnt. Trotz Schutzbedarf wurden sie und ihre zwei Kinder abgeschoben. In eine Unterbringung nach Österreich zu der laut frauenpolitischer Sprecherin der Hamburger Linksfraktion auch ihr Ex-Partner Zugang hat.

Die Forderung der Petition: "Beendigung der Abschiebepraxis von gewaltbetroffenen migrantischen Frauen und Kindern. Die Sicherstellung, dass Frauenhäuser als anonyme Schutzorte erhalten bleiben, Bedingungslose Anerkennung des besonderen Schutzbedarfs von Frauen* und Kindern, die vor Gewalt fliehen und die Umsetzung der Istanbul Konvention – ein Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt, das seit 2014 gilt.

Rapperin Sookee wird im Insta-Post zur Petition wörtlich zitiert. Sie sagt: "Je prekärer die Situation von Schutzsuchenden ist, desto sicherer müssen Frauenhäuser sein. Das gilt umso mehr, wenn Kinder beteiligt sind. Aus so einer Situation heraus eine Abschiebung zu erwirken, ist indiskutabel, unverzeihlich und darf sich auf keinen Fall wiederholen!“ Auch Rapperkollegin Ebow unterstützt die Petition.