Wenn Bands auf Tour gehen, um ihre Songs weltweit zu spielen, verursacht das Emissionen und produziert eine Menge Müll. Doch seit einiger Zeit tut sich etwas in der Branche: In Großbritannien wurde eine Liste für die Livemusik-Branche erstellt, um den Sektor "grüner" zu gestalten.
Zu den größten Herausforderungen bei Tourneen gehören die Energieversorgung vor Ort, die Wasserversorgung, die Müllentsorgung und natürlich Logistik und Transport – also die Frage, wie Band, Bühnenbild und nicht zuletzt das Publikum zur Show gelangen. Auch Aspekte wie die Essensangebote vor Ort spielen eine Rolle. Um die Livemusik-Branche nachhaltiger zu gestalten, wurden in Großbritannien Vorschläge erarbeitet.
Die LIVE-Gruppe, die sich für die Belange von Veranstaltungsorten und die Musikevent-Industrie im Vereinigten Königreich einsetzt, hat diese Vorschläge entwickelt. Dafür wurde eigens eine Arbeitsgruppe namens LIVE Green ins Leben gerufen. Sie arbeitete eng mit Bookern, Veranstaltenden, Promotern und vielen weiteren Akteuren zusammen, um eine nachhaltige Vision für Livemusik zu entwerfen, die für alle Beteiligten umsetzbar ist.
Ein Beispiel, das LIVE Green aufgegriffen hat, ist Coldplay. Wir haben bereits darüber berichtet, dass Coldplay sich auf ihrer letzten Tour verpflichtet haben, den CO₂-Ausstoß um 50 % zu senken – mit Erfolg. LIVE Green ist überzeugt, dass solche nachhaltigen Anforderungen, wie sie Veranstaltungsorte für große Bands erfüllen müssen, langfristig zum Standard werden können. Wenn also ein Veranstaltungsort beispielsweise eine nachhaltige Show für Coldplay ermöglicht und in der darauffolgenden Woche eine weitere Band mit ähnlichen Anforderungen auftritt, könnten solche Kriterien schnell zur Norm werden.
Anthem Awards für politisches und soziales Engagement verliehen
Die Anthem Awards wurden kürzlich verliehen, um soziales und politisches Engagement für eine bessere Welt zu würdigen. Unter den Gewinnern finden sich auch große Namen aus der Musikszene – darunter Wyclef Jean! Er wurde für ein Konzert im Rahmen der Aktion Power to the Patients ausgezeichnet, die sich seit 2023 für mehr Kostentransparenz im Gesundheitssektor einsetzt.
Die Initiative richtet sich an Politikerinnen und Politiker und fordert, dass Patientinnen im Vorfeld über die wahren Kosten ihrer Behandlung informiert werden – damit sie mehr Kontrolle darüber haben, was ihnen berechnet wird. Um Aufmerksamkeit für dieses Anliegen zu schaffen, haben Wyclef Jean, Rapper Fat Joe und Countrystar Jelly Roll ein Konzert in Washington gegeben. Auch andere Künstler wie Busta Rhymes und Method Man haben die Kampagne Power to the Patients unterstützt. Für diese Bemühungen wurde die Initiative nun mit dem Anthem Award in der Kategorie "Gesundheit" ausgezeichnet.
In der Kategorie "Diversität" wurde das Format El Tiny geehrt. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Aktion der Musiksession-Reihe Tiny Desk und dem Podcast Alt.Latino. Seit 2020 werden im Rahmen von El Tiny Latin-Artists ausgewählt, um bei Tiny Desk das lateinamerikanische Musikerbe zu feiern. Unter anderem sind hier bereits Juanes, Nathy Peluso und Maluma aufgetreten. Die Jury lobte die Initiative, da sie Millionen von Menschen den kulturellen Reichtum alternativer Latin-Musik nähergebracht habe.