In den Club gehen, feiern und tanzen – das hat für viele Menschen auch was mit Alkohol zu tun, für manche auch mit noch härteren Drogen. Das ist aber oft mit Gefahren verbunden, weil man nicht weiß, was man genau zu sich nimmt. In Großbritannien ist jetzt ein großes Projekt gestartet, um den Konsum sicherer zu machen. In zwei der größten Clubs des Landes wird ab jetzt getestet, aus welchem Stoff der Stoff ist.
Konkret wird ab jetzt in London und Manchester, in den Clubs Drumshed und Warehouse Project Depot Mayfield getestet. Dort hat die Nichtregierungsorganisation The Loop vom Innenministerium die Erlaubnis bekommen, im Club Drogen zu testen, die vom Publikum konsumiert werden. Dann soll zum Beispiel festgestellt werden, ob die Substanzen besonders hoch dosiert sind oder mit gefährlichen Zusatzstoffen versehen sind. Sollte das der Fall sein, wird eine Warnung an die Clubbesucher ausgegeben – die Idee dahinter ist es, ganz pragmatisch die Sicherheit der Feiernden zu erhöhen.
Das scheint bitter nötig: Die Zahl der Drogentoten in UK ist auf einem Rekordhoch. Gerade im Norden des Landes, in Schottland, ist die Zahl erschreckend hoch im europäischen Vergleich – fast 5.500 Menschen starben 2023 in Großbritannien und Wales an den Folgen von Drogenkonsum. Die Berechnungen gehen davon aus, dass sie in Zukunft noch steigen wird. Die Diskussion um Drug-Checking ist auch in Deutschland nicht neu, aber hier gibt es so ein dauerhaftes Projekt bisher noch nicht. Zwar gab es etwa auf dem bekannten Fusion Festival dieses Jahr zum ersten Mal mobiles Drug-Checking und auch online kann man in Deutschland Services finden, die das straffrei durchführen. In Berlin gibt es drei Anlaufstellen, bei denen man seine Drogen testen lassen kann. Ergebnisse gibt's aber erst nach drei Tagen. Ein Vor-Ort-Testprogramm in Clubs, wo die Drogen oft gekauft und konsumiert werden, gibt es jedoch noch nicht.
Sofia Kourtesis kritisiert nach Auftrittsabsage Desert Air Festival
In Kalifornien hat dieses Wochenende das Desert Air Festival stattgefunden – eine Party mit Welstars wie KAYTRANADA oder Jamie XX. Auch Sofia Kourtesis sollte eigentlich ein DJ Set spielen. Aber dazu kam es nicht. Auf Instagram hat sie in einem längeren emotionalen Video berichtet, dass sie kurz vor ihrem Set auf die Bühne gegangen ist, weil sie ihr Equipment aufbauen wollte – Changeover nennt man das im Fachjargon. Dabei wurde sie aber laut ihrer Schilderung von zwei Security-Mitarbeitern abgefangen, die sie nicht durchlassen wollten – auch nicht, nachdem ihr Tourmanager ihnen erklärt hatte, dass Sofia als nächstes dran ist und deshalb auf die Bühne gekommen ist. Dann wurde sie von der Bühne geleitet – ihr Auftritt wurde gecancelled, obwohl sie sich richtig drauf gefreut hatte.
"Ich wurde noch nie so behandelt wie heute in Palm Springs. Ich bin eine Latina, ich arbeite hart, um elektronische Musik zu machen. Und an all die Kids: Wählt immer eure Würde vor Geld – diese Musikindustrie ist völlig verrückt." Sofia Kourtesis
Unter ihrem Post bekommt Sofia Kourtesis Unterstützung aus der Musik-Community: Unter anderem TSHA, Caribou und das Label Ninja Tunes haben ihren Support ausgedrückt.
Ein Statement vom Festival gibt es bisher noch nicht. Das Desert Air ist auch erst vor wenigen Stunden zu Ende gegangen. Bisher wurde auf der Instagram-Seite des Festivals nur ein Dankeschön-Post veröffentlicht – darunter sind aber unzählige Kommentare, die den Vorfall mit Sofia Kourtesis thematisieren und eine Entschuldigung von Seiten des Festivals fordern.