Global Pop News 05.11..2024

Endspurt im US-Wahlkampf auch für Artists

Stand: 05.11.2024, 10:26 Uhr

"Yes She Can" singt Will.i.am, andere fordern: "Wählt Kamala" | Herbert Grönemyer verbietet Song-Einsatz bei der CDU.

Von Bamdad Esmaili

Heute ist Wahltag in den USA. Kamala Harris oder Donald Trump. Für Rapper Will.i.am ist aber klar: "Yes She Can" – so heißt der neue Song des Musikers von der Band Black Eyed Peas. Will.i.am unterstützt ganz klar Kamala Harris. Der Song soll eine Hymne für die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten sein. Sie komme von Herzen, schreibt Will.i.am. Und: Mit dem Wahltag vor der Tür wollte er einen Sound für diese Bewegung erschaffen – es soll auch ein Loblied auf alle Frauen im Land sein. Im Song fragt Will.i.am "What’s wrong in America?" – erinnert ein bisschen an den Black Eyed Peas-Hit "Where Is The Love?" Gezeigt werden in dem Clip dazu z. B. Bilder vom Sturm aufs Kapitol nach der letzten Wahl – und Will.i.am bedauert, dass das Land gespalten ist, und spielt auf Trump an. In der Line spricht er vom "Raubtier", das einige Amerikaner unterhaltsam fänden.

Der Rapper ruft dazu auf, wählen zu gehen, und dass sich vor allem Frauen ihre Rechte nicht wegnehmen lassen sollen. Es geht um die Abtreibungspolitik von Trump, die in seiner Präsidentschaftszeit deutlich verschärft wurde. Bei den US-Wahlen wird ein knappes Ergebnis erwartet. Deswegen haben bis vorhin Trump und Harris mit einigen Global-Pop-Stars nochmal alles im Endspurt gegeben. Vor allem Kamala Harris hat gefühlt eine Armada von Stars hinter sich. Billie Eilish hat ihr Konzert in Atlanta unterbrochen, um ihre Fans aufzufordern, für Harris zu stimmen. Harris war zu letzten heißen Wahlkampfabenden in Philadelphia und Pittsburgh mit Auftritten von unter anderem Katy Perry, Fat Joe, Ricky Martin und Lady Gaga. Trump war bei seinem letzten Wahlkampfauftritt im wichtigen Swing State Pennsylvania unterwegs und hat erneut gegen Migranten gehetzt. 

In der Nacht warb Lady Gaga, neben vielen anderen Stars, für Kamala Harris. Vor den Stufen des Philadelphia Museum of Art, da der Kultfilm Rocky auch gedreht wurde, gab es die Abschlusskundgebung von Kamala Harris. Eine minutiös durchgeplante Show mit vielen Stars. Lady Gaga hat zwei Songs gesungen und gesagt: 

"Mehr als die Hälfte der Geschichte dieses Landes hatten Frauen keine Stimme. Noch nicht. Wir haben Kinder großgezogen. Wir haben unsere Familien zusammengehalten. Wir haben Männer bei ihren Entscheidungen unterstützt. Aber morgen werden Frauen an diesen Entscheidungen beteiligt sein."  Lady Gaga

Lady Gaga scheint sich also sicher zu sein, dass Kamala Harris gewinnt. Auch Vertreter der Latio-Community waren da. Zum Beispiel Ricky Martin, der am meisten gespielt hat und etwa fünfzehn Minuten lang eine coole Show abgeliefert. Rapper Fat Joe aus New York mit puerto-ricanischen Roots hat auf der Bühne erzählt, wie Donald Trump vor ein paar Jahren "seine mexikanischen Brüder und Schwestern als Vergewaltiger und Drogenhändler" bezeichnet hatte. Er habe auch nach dem Hurrikan Maria die Hilfe für den Hilfsfonds in Puerto Rico blockiert. Und dann sprach er Kamala Harris an:

"Kamala Harris ist für uns. Sie ist für die Einheit. Sie ist für alle Amerikaner. Schwarz, weiß, groß, klein, Latino. Egal was, sie ist für uns. Eines werde ich nicht tun: meine Seele für irgendjemanden verkaufen. Wenn ich dir hier draußen sage, dass sie die Richtige ist, dann deshalb, weil ich weiß, dass sie die Richtige ist." Ricky Martin

Beyoncé, die schon in Texas für Kamala Harris aufgetreten ist, hat noch überraschend einen neuen Clip in der Nacht rausgehauen. "Beywatch" ist ein Video zu ihrem Song "Bodyguard". Beyoncé hat sich in dem Clip in der Baywatch-Serienstar Pamela Anderson verwandelt. In ihren ikonischen roten Badeanzug und oder ihr tief ausgeschnittenes Korsett im Film "Barb Wire". Der Clip mit dem Titel "Beywatch" hat eigentlich nichts mit den Wahlen zutun, aber bei Social Media hat sie ihn mit der Caption "Vote" gepostet, also "Wählt".  Und mittendrin hält sie in dem Video ein Schild hoch, auf dem steht auch "VOTE".

Beyonce, die schon in Texas für Kamala Harris aufgetreten ist, hat noch überraschend einen neuen Clip in der Nacht rausgehauen. "Beywatch“ ist ein Video zu ihrem Song "Bodyguard". Beyonce hat sich in dem Clip in die Baywatch-Serienstar Pamela Anderson verwandelt. In ihren ikonischen roten Badeanzug und oder ihr tief ausgeschnittenes Korsett im Film "Barb Wire“. Der Clip mit dem Titel "Beywatch" hat eigentlich nichts mit den Wahlen zu tun, aber bei Social Media hat sie ihn mit der Caption "Vote" gepostet, also "wählt". Und mittendrin hält sie in dem Video ein Schild hoch, auf dem steht auch "VOTE".

Herbert Grönemyer verbietet Song-Einsatz bei der CDU

Nach $oho Bani zieht auch Herbert Grönemeyer einen Strich durch die Rechnung der CDU.  "Zeit, dass sich was dreht" – der gemeinsame Song von den beiden darf bei Wahlkampfveranstaltungen nicht mehr gespielt werden. Herbert Grönemeyer hat das per Anwalt verboten. Außerdem müssen Online-Videos gelöscht werden. Die zeigen, wie CDU-Chef Friedrich Merz beim Wahlkampfauftritt in den Saal kommt. Die Junge Union hatte Ende Oktober den Song benutzt und Merz beim Einmarschieren anmoderiert mit den Worten: "Begrüßt mit mir den nächsten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland". Wir hatten schon vor einer Woche angekündigt, dass der Berliner Rapper $oho Bani ebenfalls mit rechtlichen Schritten gedroht hatte. "Zeit, dass sich was dreht“ ist ein WM-Song aus dem Jahr 2006. Den haben Herbert Grönemeyer und $oho Bani als Remake zur EM dieses Jahr aufgenommen. Für $oho Bani ist der Song „auch ein Statement gegen Rechts“. Und da Friedrich Merz aus deren Sicht mit populistischen Tönen auf Wählerjagd gehen will, wollen beide Musiker, dass ihr Song nicht mehr bei CDU-Veranstaltungen gespielt wird. Der Anwalt von Grönemeyer will sogar weitere juristische Schritte vorbehalten.