Global Pop News 15.10.2024

Biopic über Megan Thee Stallion angekündigt

Stand: 15.10.2024, 11:57 Uhr

Die Doku erscheint am 31. Oktober | Iranischer Rapper Amir Tataloo muss ins Gefängnis | Mehr als 100 mutmaßliche neue Opfer von Diddy | Journalist nach Konzert-Interview in Düsseldorf verprügelt.

Von Vincent Lindig & Anna Kravcikova

Megan Thee Stallion: In Her Words" heißt die neue biographische Dokumentation, die ab dem 31. Oktober bei Amazon Video verfügbar sein wird. Das Biopic soll laut Pressemeldung einen Einblick in die Person hinter der Kunstfigur Megan Thee Stallion geben. Megan hat das Cover auf Instagram geteilt und dazu geschrieben:

"Ich bin nervös und freue mich für euch – endlich ist sie fertig geworden." Megan Thee Stallion

In der Doku soll es viele verletzliche Momente geben, die Megan als Kunstfigur eher nicht verkörpert. Und natürlich wird es auch um die Geschichte rund um die Schüsse auf Sie gehen, für die der Sänger Tory Lanez Ende 2022 zu 10 Jahren Haft verurteilt wurde. Aber auch um ihre Stiftung, die sich für Frauen, Kinder, ältere und benachteiligte Menschen einsetzt – eben um alle Facetten hinter dem knalligen Powerfrauen-Image Megan Thee Stallion.

Iranischer Rapper Amir Tataloo muss ins Gefängnis

Dem Sänger und Rapper wird laut Redaktionsnetzwerk Deutschland vorgeworfen, dass er Unzucht verbreitet hat. Darüber hinaus gehe es auch um den Vorwurf unmoralischer Handlungen. Ihm wird wohl unter anderem unterstellt, mit dem Betreiben einer Wettseite in Verbindung zu stehen. Schon im Mai dieses Jahres wurde ihm Blasphemie und Propaganda gegen den Staat vorgeworfen – und anhand dieser Anklagepunkte muss man in einem streng religiösen, autoritär organisierten Land wie Iran sagen: Tataloo hat mit zehn Jahren Haft noch Glück gehabt, es hätte auch die Todesstrafe sein können. Vor Kurzem hat Tataloo noch in der Türkei gelebt. Er wurde jedoch im Dezember 2023 aus dem Land ausgewiesen, weil er mutmaßlich Konsulatsmitarbeiter bedroht und beleidigt haben soll. Tataloo ist wegen seiner Einstellung gegenüber Frauen immer wieder in der Kritik. Auf Instagram zum Beispiel ist er wegen hochproblematischer Aussagen gesperrt, dass junge Mädchen sich seinem "Harem" anschließen sollen. In der Vergangenheit gab es in Deutschland Petitionen gegen seine Auftritte.

Mehr als 100 mutmaßliche neue Opfer von Diddy

Sean Combs aka Diddy wurde lange Zeit als wahrer HipHop Mogul bezeichnet. Das ist inzwischen Vergangenheit. Zahlreiche Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs und Gewalt sind seit Ende 2023 ans Licht gekommen, seit September diesen Jahres sitzt er in New York im Gefängnis. Jetzt wurden sechs neue Klagen eingereicht. Die Klagen wurden gestern an einem Gericht in Manhattan gegen Diddy eingereicht. Der Vorwurf lautet auf Sexuelle Gewalt, Vergewaltigung und Nötigung. Die Sechs Klägerinnen und Kläger bleiben in der Anklageschrift anonym, werden also als John oder Jane Doe geführt, wie es in den USA in solchen Fällen üblich ist.

Die Anwälte der sechs sagen, dass die Kläger und Klägerinnen Teil einer Gruppe von einer großen Gruppe seien, die im Begriff sind, Klage gegen Diddy zu erheben. – nämlich eben mehr als 100 mutmaßlichen Opfer. Das ist eine Zahl, die auf deutlich macht, was für Schwierigkeiten auf den HipHop Produzenten zukommen. Und die im Falle einer Verurteilung auch klarmacht, wie strukturell die Verbrechen von Diddy organisiert gewesen sein müssten. Einer der neuen Kläger war zum Zeitpunkt des mutmaßlichen Vorfalls erst sechzehn Jahre alt, also minderjährig. Dabei geht es um einen Vorfall von 1998, wo Diddy den Kläger bei einer seiner in Celebrity-Kreisen berühmten Parties sexuell missbraucht haben soll – dabei soll er laut dem Kläger seine Machtposition im Musikbusiness eingesetzt haben, um ihn dabei zur Kooperation zu zwingen. In anderen der sechs Fälle geht es auch um konkrete physische Gewalt und Vergewaltigung.

Der Prozess, in dem es um die bisher eingegangenen Klagen geht, ist auf Mai 2025 angesetzt. Bei einer so dynamischen Entwicklung kann sich das aber auch noch mal ändern. Gerade, wenn eine große Zahl an neuen Vorwürfen dazu kommt. Erst am vergangenen Freitag hat ein Gericht es erneut abgelehnt, Diddy auf Kaution von 50 Millionen Dollar freizulassen. Zu groß sei die Gefahr, dass er versuchen könne, auf Zeugen einzuwirken. Diddy und sein Anwaltsteam streiten alle Vorwürfe bisher ab.

Journalist nach Konzert-Interview in Düsseldorf verprügelt

Vergangenen Freitag (11.10.24) ist Al Shami, einer der bekanntesten Künstler aus Syrien, in Düsseldorf aufgetreten. Er hat Millionen von Fans und ist besonders bei jungen Menschen sehr beliebt. Vor der Show hat er Interviews gegeben. Auch Adonis Alkhaled, Reporter für die arabische Onlineredaktion der Deutschen Welle, hat sich mit ihm unterhalten. Doch ein Security-Angestellter soll ihm gegenüber sehr aggressiv gewesen sein, als er sich als Reporter der Deutschen Welle vorgestellt habe.

Während des Interview von Alkhaled mit Al Shami sei der Security in den Backstage reingestürmt. Der Security-Mitarbeiter soll angefangen haben, Alkhaled anzuschreien und ihm zu sagen, er solle rausgehen. Dabei soll er ihn auch beschimpft haben. Daraufhin habe der Security Mitarbeiter den Reporter Alkhaled mit Hilfe von anderen Securitys in einen Hinterhof gezerrt und verprügelt. Der Reporter wurde schwer verletzt und kam in die Notaufnahme. Am nächsten Morgen wurde er aus dem Krankenhaus entlassen und hat Anzeige erstattet. Er hat die Situation auf einem Handyvideo festgehalten, welches die Polizei aktuell sichtet.

Eine Sprecherin von Al Shami hat gegenüber der Deutschen Welle betont, dass der Übergriff erst geschehen sei, nachdem Al Shami und seine Crew den Raum verlassen haben. Das Interview mit Alkhaled sei "reibungslos ohne Probleme" verlaufen, so die Sprecherin des Künstlers. Auf einem Handy-Video von Alkhaled soll jedoch zu sehen sein, dass der Sänger Al Shami bei dem Vorfall dabei ist und versucht, die Situation zu beruhigen.

Die Sprecherin von Al Shami sagt, dass Al Shami und sein Management "unmissverständlich jede Form von Gewalt oder Drohungen, speziell gegen Journalisten" verurteilen. Al Shamis Team entschuldigt sich und möchte bei den Ermittlungen helfen, sagt die Pressesprecherin von Al Shami.

Alkhaled fordert, dass sowohl der Veranstalter als auch der Künstler Verantwortung tragen muss für alle Mitarbeiter und Sicherheitskräfte einer Show. Die Sprecherin der Eventfirma D.LIVE, die für die Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf verantwortlich ist, schreibt uns folgendes Statement: "Der Angriff auf einen Reporter der Deutschen Welle am vergangenen Freitag erschüttert uns sehr. Wir hoffen sehr, dass es dem Betroffenen bereits besser geht und wünschen ihm von Herzen eine vollständige und rasche Genesung. Wir verurteilen jede Form von Gewalt, Beleidigung und Hetze. Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen nicht wegen ihrer Hautfarbe, Herkunft, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Beeinträchtigungen benachteiligt oder diffamiert werden. Bei dem Vorfall waren keine Mitarbeitenden des von uns beauftragten Unternehmens zur Sicherheit involviert und der Vorfall ereignete sich im Backstage-Bereich, für den die Produktion mit eigenem Sicherheitspersonal zuständig war. Wir unterstützen die Behörden selbstverständlich in allen Belangen bei der Aufklärung."

Die besagten Securitys im Backstage-Bereich seien extern von der veranstaltenden Firma "Luxus Event" gestellt worden. Diese hat in einem Statement geschrieben, dass sie verbale und körperliche Gewalt klar ablehnen. Außerdem bekräftigen sie ihren "tiefen Respekt für alle Medien" und kündigen an, dass sie bei der Aufklärung der Tat mithelfen möchten. Welche Konsequenzen der Angriff aber für ihren Security-Mitarbeiter hat, kommt aus dem Statement nicht hervor.

Nach dem Angriff auf den Reporter der Deutschen Welle wird viel über die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten diskutiert. NRW Medien-Minister Liminski spricht von einem  "Angriff auf die Pressefreiheit und auf unsere Demokratie".