Global Pop News 16.07.2024

French Montana erntet Kritik wegen Auftritt mit Andrew Tate

Stand: 16.07.2024, 11:55 Uhr

French Montana erntet Kritik wegen Auftritt mit Andrew Tate | Neue Dokureihe über Hardtech-Trend in den Niederlanden | Missy-Elliott-Song "The Rain (Supa Dupa Fly)" wird ins All übertragen | Unsere News aus der Welt des Global Pop.

Von Vincent Lindig

French Montana holt umstrittenen Influencer Andrew Tate auf die Bühne und erntet Kritik

Am Wochenende fand im rumänischen Constanța das Beach, Please! Festival statt. Ein HipHop-Festival mit amtlichem Lineup: Neben Travis Scott, Ice Spice oder Don Tolliver stand auch US-Rapper French Montana auf der Bühne. Bei seinem Auftritt holte er einen mehr als umstrittenen Gast auf die Bühne: Andrew Tate. Der gilt als frauenfeindlich und propagiert im Netz eine Weltsicht, nach der Männer Frauen durch Tricks und Manipulation erobern und kontrollieren müssen. Durch zahllose solcher Videos in den sozialen Medien hat er sich eine große Community von fanatischen Anhängern dieser Weltsicht geschaffen. Kritiker:innen werfen Tate vor, Gewalt gegen Frauen zu fördern und sie zu objektifizieren. Aber nicht nur der Inhalt seiner Videos ist sehr umstritten. Vor zwei Jahren wurde Andrew Tate in Rumänien festgenommen, ihm wird unter anderem Vergewaltigung und Menschenhandel vorgeworfen. Inzwischen ist er wieder frei, ein Prozess steht aber noch aus.

Rapper French Montana holte ihn jetzt in Rumänien trotzdem auf die Bühne, obwohl er in dem Land noch auf seinen Prozess wartet. French Montana hat dabei stolz erzählt, dass er der erste Rapper in Tates Podcast sei – und er der erste Rapper, der Tate auf die Bühne geholt habe. Das Publikum des Festivals jubelte, im Netz jedoch hagelte es Kritik. Einige Musikmagazine wie NME und Stereogum bezeichneten sie Aktion schlichtweg als "dumm". Und auch unter French Montanas Instagram-Posting zu seinem Auftritt mit Andrew Tate findet man viel Kritik. Kommentare wie: "Wieso bringst du einen der Tate-Brüder auf die Bühne? Das sind ernsthaft schlechte Typen" oder "Niemand in Rumänien liebt Tate" fassen die Reaktionen auf French Montanas Bühnengast ganz gut zusammen. Der Rapper wurde 2020 von einer Frau beschuldigt, sie sexuell missbraucht zu haben. Der Fall wurde 2022 außergerichtlich beigelegt.

Neue Dokureihe über Hardtech-Trend in den Niederlanden

"De hardtechno-explosie", auf Deutsch "Die Hardtechno-Explosion" – so heißt die zweiteilige Dokumentation vom niederländischen öffentlich-rechtlichen Sender VPRO, die man ab jetzt auf Youtube schauen kann. Die geht einem der vielleicht dynamischsten Musikphänomene Europas auf den Grund: "Von Groningen bis Eindhoven, großen Städten bis kleinen Orten – seit der Covid Pandemie tauchen überall Hardtechno Parties auf wie Sand am Meer. Angefeuert durch den massiven Hardtechnotrend auf TikTok!", hört man da. Hardtech oder Hardtechno ist nämlich in Niederlande in der Zeit der Corona-Pandemie zu einem Social Media-Trend geworden. Inzwischen hat sich das ins Real-Life übersetzt und zieht bei großen Events tausende meist junge Besucher:innen an. Dabei hat dieser harte, elektronische Sound in den Niederlanden schon eine gewisse Tradition: Durch legendäre Events wie dem Thunderdome oder Hellraiser hat sich die niederländische Rave-Kultur schon in den Neunzigerjahren weltweit einen Namen gemacht. Auch um diese Roots geht es in der neuen Doku. Die ist zwar auf Niederländisch, man kann aber englische Untertitel einstellen.

Missy-Elliott-Song "The Rain (Supa Dupa Fly)" wird ins All übertragen

Die legendäre Raumsonde Voyager 1 wurde 1977 von der US-Raumfahrtbehörde NASA ins All geschossen. Mit an Bord: eine Kupferplatte mit Bild- und Tonaufnahmen der Menschheit. Da war zum Beispiel Johann Sebastian Bach drauf, aber auch Chuck Berry. Jetzt wurde der erste HipHop Song jemals ins All gefeuert – die Ehre gebührt niemand Geringerer als Missy Elliott. Ihr Superhit "The Rain (Supa Dupa Fly)" von 1997 wurde von einem NASA-Labor in Kalifornien über das Deep Space Network in Richtung der Venus übertragen. Bis dahin sind es schlappe 158 Millionen Kilometer, das dauert sogar in Lichtgeschwindigkeit ein Weilchen: 14 Minuten. Missy Elliott hat sich auf ihren Social Media Kanälen natürlich sehr gefreut: Auf X, vormals Twitter, schreibt sie:

Yo! Das ist verrückt. Wir haben gerade die Erde verlassen. Mein Song „The Rain“ wurde an die Venus geschickt, der Planet, der Kraft, Schönheit und Selbstermächtigung symbolisiert. Der Himmel ist NICHT die Grenze – er ist erst der Beginn!

Missy reiht sich damit ein in eine recht exklusive Liste von Bands, deren Musik die Menschheit ins All geschickt hat – oder aus dem All auf die Erde. 2008 hat die NASA zum ersten Mal einen Song ins All übertragen – das war "Across the Universe" von den Beatles. 2012 wurde der Spieß dann umgedreht: "Reach", eine Single von Black Eyed Peas Mitglied Will.I.Am, wurde von der NASA-Sonde "Curiosity Rover" vom Mars aus in Richtung Erde gesendet. Damit gebührt ihm der Titel des ersten Songs überhaupt, der von einem anderen Planeten gesendet wurde. Und die britische Band Blur um Damon Albarn wurde 2003 vermutlich vom Mars aus gespielt: Die ersten Töne von "Far Out" von Blur. Die sollten nämlich beim Touchdown der britischen Sonde Beagle 2 auf dem Mars abgespielt werden – die Kommunikation riss allerdings ab, weshalb sich das nicht zweifelsfrei beweisen lässt.