Antilopengang kritisieren Antisemitismus in neuem Song
Die deutschen Protest-Rapper melden sich mit "Oktober in Europa". Ein halbes Jahr nach dem dem Überfall der Hamas auf Israel geht es um Antisemitismus - und zwar um den in Europa, den USA und vor allem in Deutschland.
Es wird über eine judenfeindliche Stimmung gerappt, von Davidsternen, die an Häuserwände gesprüht werden, von Stolpersteinen, die nicht mehr geputzt werden, von Hamas-Propaganda als Graffiti. Vor allem wird aber auch die linke Antifa-Szene kritisiert, die "verdächtig still" sei. Der Song sei aus einer Notwendigkeit heraus entstanden, schreibt die Antilopengang auf Insta: "Jeder Versuch eines Liedes, das dieses Thema umschifft, kam uns falsch und belanglos vor – nicht zuletzt angesichts des vielsagenden Schweigens der meisten anderen Musiker."
Der Song hat bereits wenige Tage nach der Veröffentlichung über hunderttausend Klicks auf Youtube. Das ist viel für die Antilopengang. Allerdings wurden hier wie auch auf Instagram die Kommentar-Funktionen ausgestellt. Gestritten wird aber auf X. Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt lobte den Song als "großartiges Lied".
Andere User schreiben von "innerlinker Kritik, die dringend gebraucht" werde. Es gibt aber natürlich auch ablehnende Reaktionen. Als "ein Meisterstück der Geschichtsrelativierung" wird "Oktober in Europa" von einem User kritisiert. Es fehle an Empathie für die 35.000 Toten im Gazastreifen, darunter viele Kinder. Die Antilopengang bleibt ihrem Ruf treu: Sie scheut nicht den Konflikt, sondern legt den "Finger in die Wunden", wie ein User schreibt. Übrigens auch ein erster Vorgeschmack auf ihr neues Album “Alles muss repariert werden”.
Pharrell Williams überrascht mit neuem Album
US-Sänger, Songwriter und Produzent Pharrell Williams hat offenbar ein neues Album herausgebracht. Es heißt wohl: "Black Yacht Rock, Vol. 1: City of Limitless Access". Zehn Songs sind drauf und in seiner gewohnt hohen Falsetto-Stimme gesungen. Pop-Melodien, dezenten HipHop-Beats und auch tanzbare Funk-Passagen geben den Ton an. Pharrell Williams hat das Album zu seinem 51. Geburtstag herausgebracht - stillschweigend ohne jede Promo, ohne Pressetext oder Interview.
Das Album gibt es nicht auf Spotify oder einer anderen Streaming-Plattform, sondern nur auf der Homepage Blackyachtrock.com und das als Gratis-Download. Es ist überhaupt nicht klar wer zu dem Album beigetragen hat, wer die Musiker oder Gäste sind. Nur aus dem Albumcover geht hervor, dass die Band wohl "Virginia" heißt.
Freunde und ehemalige Kollab-Artists gratulieren zu dem Album: Zum Beispiel der kalifornische Rapper Tyler, the Creator. Er schreibt auf X, ehemals Twitter: "Der Vogel ist raus aus seinem Käfig: Virginia, black yacht rock, großartiger Song." US-Rapper Pusha T hat einen Link zum neuen Album in seiner Instagram-Story geteilt.
Vor genau zehn Jahren hat Pharrell Williams sein zweites Soloalbum "Girl" herausgebracht. Seitdem kamen aber immer wieder einzelne Songs wie "Joy", "Cash In Cash Out". Pharell hat Songs geschrieben für Daft Punk, Snoop Dogg oder Beyoncé. Außerdem ist er auch als Modedesigner schwer beschäftigt - ob als Mitbesitzer der Jeansmarke G Star oder als Kreativchef der Männerlinie von Louis Vuitton. Das neue Album wirkt da wie eine willkommene Abwechslung: Back to the Roots.
Beyoncé wieder mal ganz oben
Seit einer Woche ist das neue Country- Album "Cowboy Carter" von US-Superstar Beyoncé jetzt raus. Jetzt gibt ́s erstmals Zahlen: Wie so oft übertrifft Beyoncé die Erwartungen und sprengt Rekorde! Als erste schwarze Frau führt sie jetzt die Country-Album-Charts an.
Anfang des Jahres kam ja schon die Single "Texas Hold Em". Damit hat Beyoncé als erste schwarze Frau die Country-Single Charts angeführt. Jetzt hat sie auch den Rekord bei der Listung der erfolgreichsten Country-Alben geknackt. Und ein dritter Rekord muss auch noch erwähnt werden: Zum achten Mal ist ein Beyoncé-Album auf Platz 1 der Billboard 200 Album-Charts.
Auch das hat eine Frau noch nie in der Musikgeschichte geschafft. Damit brach sie ihren eigenen Rekord, den sie schon mit dem Vorgänger "Renaissance" aufgestellt hatte.
Auch im UK kommt das Album richtig gut an
Auch auf den britischen Inseln ist Beyoncé die erste schwarze Frau, die mit einem Country-Album die Album Charts anführt. Parallel dazu ist die Single "Texas Hold Em" auf Platz 1 der Single-Charts. Diesen Doppelerfolg gab es noch nie mit Country-Musik.
Das dürfte sich auch lohnen
"Cowboy Carter" ist das in diesem Jahr bisher kommerziell erfolgreichste Album in den USA. Über 400 Tausend mal in einer Woche verkauft, knapp die Hälfte davon als Downloads. Damit ist das auch die bisher erfolgreichste Streaming-Woche der Sängerin. Es gibt nur eine einzige Konkurrentin, die Beyoncé hier in den Schatten stellt. Taylor Swifts "Speak Now" - ihr Country- Album aus dem vergangenen Juli hatte mehr Verkäufe, nämlich über 700 Tausend in einer Woche.
Message ist wichtig
Beyoncé hat sich selbst kulturpolitische Ambitionen gesetzt. Denn nach "Renaissance" ist "Cowboy Carter" das zweite Album ihrer angekündigten Trilogie. Damit will sie Schwarze Repräsentanz in Genres wiederbeleben, aus denen sie verbannt wurde. Zuerst war das House, jetzt Country und alle wollen natürlich wissen, welches das dritte Genre sein wird.