Dass die USA ein Problem mit Waffen haben, ist bekannt – Rapstar Quavo aus Atlanta möchte dem jetzt etwas entgegen setzen. Über die Rocket Foundation will er insgesamt 100.000 Dollar an zehn lokale Organisationen aus Atlanta verteilen, die sich gegen Waffengewalt einsetzen.
Quavo ist im letzten Jahr nach Washington DC gereist und hat dort US-Vizepräsidentin Kamala Harris getroffen, um über seine Ideen zur Bekämpfung von Waffengewalt sprechen. Kurz darauf präsentierte das Weiße Haus Pläne für ein "Office for Gun Violence Prevention", also Büro zur Verhinderung von Waffengewalt. Die Motivation, sich für ein friedlicheres Atlanta einzusetzen, ist sehr persönlich für Quavo: Sein Neffe und Migos-Bandkollege Takeoff wurde Ende 2020 bei einem Streit erschossen. Quavo war dabei, als das passierte. Der Fall hatte große Diskussionen um die Verherrlichung von Waffen in Raptexten – auch denen von Migos – und den Waffenkult der USA generell ins Laufen gebracht. Quavo sagte dazu: "Ich mache aus etwas Negativem etwas Positives – ich verwandle einen Verlust in einen Gewinn und um das zu tun muss ich aufstehen!"
Die 100.000 Dollar werden am 18. Juni verteilt – dem Geburtstag seines Neffen Takeoff. Dazu schrieb er in einem Statement: "Es ist mir eine Ehre, dieses Zuschussprogramm zu starten, um Take und die unzähligen Familien zu ehren, die von Waffengewalt betroffen sind".
Ghanaischer Musikpionier George Darko gestorben
Die Musikszene Ghanas hat einen ihrer wichtigsten Pioniere verloren: George Darko ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Gerade viele Menschen aus Ghana oder mit ghanaischen Roots lieben den Sound seiner Musik seit Jahrzehnten. Seine bewegte Karriere geht bis in die 60er-Jahre zurück, wo er sich als Songwriter und Gitarrist einen Namen in der Musikszene des noch jungen Ghanas machte. Sein erstes Album erschien allerdings erst später, nämlich 1983. Die Songs von dieser Platte sind gerade vielen Menschen aus Ghana bis heute im Ohr.
George Darkos Name war eng verbunden mit dem Genre Burger-Highlife. Dahinter steckt eine hochinteressante Geschichte: Die politische Situation in Ghana war in den 70er-Jahren sehr instabil, es gab Militärputsche und selbsternannte Diktatoren. Für Musiker und Musikerinnen wurden Auftrittsverbote verhängt, hohe Importzölle auf Musikinstrumente erhoben und dadurch ihre Lebenssituation sehr kompliziert. Viele Musikschaffende gingen deshalb ins Ausland, vor allem nach Großbritannien oder Deutschland – unter ihnen George Darko, der laut Discogs 1972 nach Deutschland auswanderte.
Hier kam George Darko wie andere Emigranten, die vorher in Ghana traditionellen Highlife gespielt hatten, in Kontakt mit Synthesizern, Drumcomputern und anderen neuen Instrumenten. Sie kombinierten Highlife mit Einflüssen aus Disco, Boogie und Funk. Daraus entstand ein ganz neuer Stil: Burger-Highlife, der Sound der ghanaischen Diaspora. Dieses neue Genre fand über exportierte Schallplatten Mitte der 80er seinen Weg zurück nach Ghana – dort wurde der Sound gerade unter jungen Leuten schnell sehr beliebt. Musiker wie George Darko, die diesen Stil geprägt hatten, wurden wegen ihres Aufenthalts in Deutschland von ihren Landsleuten mit dem Wort "Bürger" verbunden - daraus entstand der Genrename Burger-Highlife. Ein modernes Update des traditionellen Sounds: tanzbarer, schneller, elektronischer. George Darko galt als einer der Pioniere, der diese kleine musikalische Revolution angeführt hat. 1988 kehrte er permanent nach Ghana zurück. Die letzten Monate seines Lebens verbrachte er auf einer Palliativstation im Osten Ghanas. Er war der biologische Vater des deutschen Rappers und Sängers Manuellsen.