Global Pop News 07.02.2024

Bob-Marley-Biopic "One Love" feiert Premiere in Berlin

Stand: 07.02.2024, 08:44 Uhr

Biopic erzählt die Geschichte des Reggae-Stars | Pitchfork weiterhin mit eigener Website | Mount Kimbie mit New-Wave-Single | Nubiyan Twist machen Disco mit Nile Rodgers | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Anne Lorenz & Marc Mühlenbrock

Das neue Bob Marley Biopic wurde mit rotem Teppich und einem Konzert von Patrice gefeiert. Trotz der Zusammenlegung des Online-Musikmagazins Pitchfork mit GQ soll die eigene Website erhalten bleiben. Gestern Abend fand in Berlin die Premiere des neuen Bob Marley Biopics "One Love" statt. Es erzählt die Geschichte des größten Reggae-Stars aller Zeiten als Spielfilm mit Schauspielern wie Kingsley Ben Adir als Bob Marley oder Lashana Lynch als Rita Marley. In Berlin gab es einen roten Teppich vor der Filmvorführung, auf dem sich Stars aus der Film- und Musikbranche tummelten. Gestern Abend spielte Patrice zum Beispiel auch ein kleines Konzert mit Bob Marley-Songs wie dem Titeltrack des Films "One Love".

Alle Gäste der Premiere haben den Film gefeiert. Moderiert hat den Abend Journalistin Aminata Belli, und die war selbst auch ziemlich geflasht von "One Love"

 „Ich fand den Film sehr, sehr schön. Der Film nimmt einen mit und gibt einem sehr viel Hoffnung. Tolle Musik, tolle Looks und eine tolle Geschichte.“  Aminata Belli

Alle wichtigen Figuren sind natürlich dabei im neuen Biopic, die Wailers kommen im Film vor, oder auch Lee Scratch Perry… Jamaikanische Kultur wird gefeiert und natürlich saßen bei der Premiere auch ein paar bekannte COSMO-Gesichter im Publikum, Daniel Haaksman zum Beispiel:

"Ich bin wahnsinnig beeindruckt. Bin schon länger ein großer Bob Marley Fan und hab auch von Marlon James das tolle Buch 'History of Seven Killings' gelesen, wo es vor allem um die politischen Hintergründe geht, unter denen Bob Marley damals seine Musik veröffentlicht hat und auch die Rolle, die er in diesen politischen Konflikten gespielt hat. Aber ich fand es im Film wahnsinnig toll erzählt. Es geht eben nicht nur um Politik, sondern auch um seine Beziehung zu seiner Frau Rita." Daniel Haaksman

Pitchfork weiterhin mit eigener Website

Ende letzten Monats gab es eine traurige News für alle Musiknerds:  Pitchfork, eines der einflussreichsten Online-Musikmagazine sollte eingestampft und nur noch als eine Kategorie des Männermagazins GQ geführt werden. Nun heißt es von Seiten einiger Mitarbeiter, dass Pitchfork weiterhin eine eigene Website betreiben würde. Im Gespräch mit Resident Advisor, ein weiteres wichtiges Online-Musik-Magazin, bei dem der Fokus aber eher auf elektronischen Sounds liegt, haben einige Pitchfork-Angestellte die lieber anonym bleiben wollen bestätigt, dass die Teams Pitchfork und GQ zwar zusammengeführt werden sollen. Die eigenständige Pitchfork Domain aber weiter aktiv bleiben wird. Letzten Monat hat die Muttergesellschaft Condé Nast die Fusion ja bekannt gemacht und dabei auch gleich zwölf Pitchfork-Mitarbeiter entlassen.

Seitdem hat Pitchfork über die Webseite hauptsächlich News und Album-Reviews veröffentlicht. Es ist aktuell unklar, ob die Website weiterhin umfangreiche Features mit Interviews anbieten wird, nachdem die Redakteure aus diesem Bereich entlassen wurden. Anscheinend nicht der einzige Aspekt, der unter den verbliebenen Mitarbeitern für Unsicherheit sorgt. Im Gespräch mit Resident Advisor wurde außerdem große Enttäuschung darüber deutlich, dass offene Fragen scheinbar seither weiterhin unbeantwortet bleiben. Einige sprechen davon, dass es sich in der Pitchfork Redaktion anfühle wie auf einem Geisterschiff, auf dem quasi der Kapitän fehlt und keiner so genau weiß wo es hin gehen soll.  Eine andere Quelle hat den Kollegen von Resident Advisor gesteckt, wie "unmotiviert" die Stimmung sei, denn einen wirklichen Grund für die Kürzungen habe man zu keiner Zeit mitgeteilt bekommen.

Mount Kimbie mit New-Wave-Single

Mount Kimbie mischen auf ihrem neuen Song "Fishbrain" ihren Elektronik-Sound mit 80er New Wave / Post Punk. Auch das Video hat einen 80er Touch. Das ist schwarz/weiß gezeichnet und erinnert an den berühmten a-ha Clip zu "Take on Me". Aber hier geht’s nicht um eine Liebesgeschichte, sondern um die dystopische Geschichte einer unterirdischen Textilfabrik, und die sich ständig wiederholenden Mühsal des Alltags und der Arbeit in der Industrie. Und so eine ähnliche Stimmung hat der Song auch, düster, melancholisch – das gab’s auch schon mal in Ansätzen bei Mount Kimbie, aber noch nie so ausformuliert. Die Band ist bekannt für ihre elektronischen Post-Dubstep Sound und futuristischen Garage-Tunes. Dom Maker von Mount Kimbie ist der wichtigste Kollaborateur von Elektronik-Star James Blake und hat mit ihm zusammen auch schon Beats für Hip Hop Acts wie Travis Scott produziert. Das hier klingt weit weg davon – ob’s noch mehr neue Songs in die Richtung geben wird sehen wir bald. Mount Kimbie haben mit der Single auch gleich ihr neues Album angekündigt: "The Sunset Violent" erscheint am 5. April.

Nubiyan Twist machen Disco mit Nile Rodgers

"Lights Out" heißt der neue Song von Nubiyan Twist – und der Titel ist Programm. Licht aus, Discokugel an. Ein echtes Retro-Brett für den Dancefloor. Nubiyan Twist mixen hier ihren Jazz und Global Groove mit Disco. Und wen holt man sich als Feature-Gast dafür besser ins Boot als den Pionier dieses Genres: Nile Rodgers von Chic. Er liefert hier seinen archetypischen Gitarrensound. Auch Nubiyan Twist haben mit der neuen Single gleich ihr neues Album angekündigt – Nile Rodgers wird nicht der einzige Gast bleiben. Auf "Find Your Flame" werden auch die beiden Afrobeat-Stars Seun Kuti und Mamani Keita drauf sein. Tom Excell, Bandleader des 9-köpfigen Ensembles Nubiyan Twist sagt, das neue Album sei ein Schnappschuss ihrer kollektiven Einflüsse und von der Reise, die sie als Band gemeinsam unternehmen: durch COVID, Freundschaften, Neubeginne und Verluste und das Älterwerden. "Find Your Flame" erscheint am 3.Mai.