Global Pop News 27.11.2023

Urteil gegen Kris Wu bestätigt

Stand: 27.11.2023, 16:43 Uhr

Dreizehn Jahre Gefängnis für Kris Wu | Buffy Saint Marie zu CBC Vorwürfen | Staatsbesuch zum Ehrentag von Rita Ora | Zwei weitere Klagen gegen Sean "Diddy" Combs | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Anne Lorenz & Joyce Lee

Urteil gegen Kris Wu bestätigt Popstar Kris Wu ist in China ungefähr so bekannt wie Justin Bieber. Das hat der 33-jährige Sänger und Schauspieler offenbar ausgenutzt: Bereits im vergangenen November wurde er unter anderem wegen Vergewaltigung verurteilt. Kris Wu hatte vor ziemlich genau einem Jahr Berufung eingelegt, doch nun hat ein Gericht in Peking das Urteil gegen ihn bestätigt. Dreizehn Jahre Haft drohen dem ehemaligen Mitglied der koreanisch-chinesischen Boyband EXO nun, außerdem muss er wegen Steuerhinterziehung umgerechnet mehr als 84 Millionen Dollar Strafe zahlen und wird nach Verbüßung seiner Haft aus China ausgewiesen. Das gab das Berufungsgericht in Peking am vergangenen Freitag hinter verschlossenen Türen bekannt. Bei der Urteilsverkündung waren sowohl Familienangehörige als auch Vertreter der kanadischen Botschaft in China anwesend, da Kris Wu neben der chinesischen auch die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt. Es ist daher wahrscheinlich, dass er auch dorthin abgeschoben wird.

Im Juli 2021 wurden die ersten Vorwürfe gegen Kris Wu laut, zunächst meldete sich eine damals 18-jährige Beauty-Influencerin, die auch von anderen betroffenen Mädchen berichtete. Von sieben Opfern ist im Urteil die Rede, Kris Wu soll die meist minderjährigen Mädchen betrunken gemacht und dann sexuell missbraucht haben, daran besteht für das Gericht in Peking kein Zweifel. Schon vor dem Urteil hatte der Skandal weitreichende Folgen für den berühmten Superstar. Er war unter anderem Werbepartner von Luxusmarken wie Louis Vuitton, Lancôme oder Porsche, mittlerweile haben alle fünfzehn Marken, die mit Kris Wu in Verbindung gebracht wurden, die Zusammenarbeit beendet.

Buffy Saint Marie, First Nation Sängerin und Aushängeschild der indigenen Gemeinschaft Kanadas. | Bildquelle: picture alliance / AP Photo | Mark Zaleski

Buffy Saint Marie zu CBC Vorwürfen

Buffy Saint Marie nimmt Stellung zu den Vorwürfen einer Enthüllungsdokumentation, wonach die weltberühmte und mehrfach ausgezeichnete kanadische Folk-Sängerin entgegen ihrer seit Karrierebeginn geäußerten Behauptung keine indigenen Wurzeln habe. Mit Songs wie "Now That The Buffalo’s Gone", "He's A Keeper Of The Fire" oder "To Tell The Truth" war sie in den 60er Jahren als Sängerin der First Nations und Aushängeschild der indigenen Gemeinschaft bekannt geworden. Noch im vergangenen Jahr fand zu Ehren ihrer 60-jährigen Musikkarriere eine große TV-Gala statt. Auf der Bühne standen Stars der kanadischen indigenen Musikszene wie A Tribe Called Red. Man kann sich vorstellen, wie groß der Schock in der Gemeinschaft war, als der kanadische Mediensender CBC Ende letzten Monats eine Dokumentation ausstrahlte, in der TV-Journalisten der investigativen Serie „The Fifth Estate“ in Massachusetts, USA, die Geburtsurkunde von Buffy Saint Marie ausfindig machen konnten, nach der die Sängerin eine weiße Amerikanerin mit italienischen Wurzeln ist. Viele Angehörige der First Nations in Kanada mussten die Informationen aus der Dokumentation erst einmal verdauen. Seitdem wurde der Ruf nach einer Stellungnahme immer lauter. Und nun, am Wochenende, hat Buffy Saint Marie endlich Stellung bezogen.

Die 82-jährige Musik-Ikone besteht weiterhin auf ihre Darstellung der Geschichte. Widerspricht sich aber gleich zu Anfang ihres Statements. Sie hatte immer behauptet, ihre Geburtsurkunde sei, wie bei vielen verschleppten indigenen Kindern, zerstört worden. Nun sagt sie, sie habe eine Geburtsurkunde, sei aber immer davon ausgegangen, dass diese gefälscht wäre. Außerdem sagt sie, indigen zu sei habe nichts mit Spermienverfolgung oder kolonialer Aufzeichnungen zu tun, sondern mit Gemeinschaft, Kultur und Wissen. Viele Mitglieder der Community haben in den letzten Wochen gefordert, dass Buffy Saint Marie einen DNA Test machen solle…

Tatsächlich liefert die CBC-Dokumentation neben der Geburtsurkunde auch Familienfotos und die Geschichten einer Nichte und eines Neffen von Buffy Saint Marie. Die Fakten scheinen klar. Die indigene Gemeinschaft in Kanada ist daher alles andere als zufrieden mit Buffys Aussage. Angesichts der Beweislage hatten viele auf eine Entschuldigung gehofft. Schließlich hat Buffy Saint Marie Preise wie den Academy Award oder den Polaris Prize gewonnen - immer auch im Kontext ihrer Haltung als First Nation Aktivistin. Diese Preise müsse sie nun zurückgeben, fordern viele, denn sie habe sie denen weggenommen, für die sie eigentlich bestimmt waren.

Rita Ora zu Gast in 1LIVE | Bildquelle: WDR/1LIVE

Rita Ora wird von Premierminister Albin Kurti zu einem Geburtstagsbesuch im Kosovo empfangen

Rita Ora hat ihren Geburtstag im Kosovo gefeiert. Die britische Popsängerin wurde von Premierminister Albin Kurti empfangen, denn Ora wurde in Pristina geboren. Neben Dua Lipa ist sie der zweite große britische Popstar mit albanischen Wurzeln. Wenige Monate nach ihrer Geburt zog sie mit ihrer Familie nach Großbritannien, hat aber nie den Kontakt zu ihrer alten Heimat verloren und erwähnt bei jeder Gelegenheit stolz ihre albanische Herkunft. Gestern reiste sie zu ihrem 33. Geburtstag mit ihrem Ehemann Taika Waititi, selbst ein Star, Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler, bekannt aus Hollywoodfilmen wie Jojo Rabbit, nach Pristina. Die beiden wurden am Flughafen von Albin Kurti abgeholt, natürlich unter großem Presseaufgebot. Die hat Rita Ora fotografiert, als sie aus dem Flugzeug stieg und zum ersten Mal den Boden berührte, die Bilder waren heute überall im Netz zu sehen. Danach ging es ins Büro von Premierminister Kurti.

Der wollte nämlich die Gelegenheit nutzen um mit Rita Ora und ihrem Mann über mögliche Förderprojekte zu sprechen, wohl mit dem Ziel albanische Kultur im Ausland zu pushen. Mit dabei waren unter anderem auch die renommierte Dokumentarfilmemacherin Odessa Rae und die kosovarische Kulturministerin. Rita Ora ist schon seit 2015 Ehrenbotschafterin des Kosovo. Beim Treffen ging es um mögliche Förderprojekte für junge Künstler, Musikerinnen und Regisseure. Entlassen wurde Rita Ora mit fettem Geburtstagsblumenstrauß unter Blitzlichtgewitter. Sie selbst hat auf Instagram in ihren Storys dann auch noch ein Foto von einer Kutschfahrt mit ihrem Mann durch die Altstadt geteilt. Premier Kurti schrieb auf X im Anschluss an das Meeting: „Es gibt kaum etwas Schöneres, als die Gesellschaft von Menschen, die auch etwas zurückgeben möchten, und die ihre Popularität dazu nutzen, anderen auf dem Weg nach oben die Hand zu reichen.“ Außerdem sagt der Premierminister, Ora habe das ganze Kosovo stolz gemacht.

Zwei weitere Klagen gegen Sean "Diddy" Combs

Es gibt zwei weitere Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen Rap Mogul Sean "Diddy" Combs, auch bekannt als P Diddy. Eine Frau, Joy Dickerson-Neal, wirft dem Rapper und Produzenten vor, dass er sie 1992 Zitat „unter Drogen gesetzt habe, sexuell angegriffen und missbraucht“ habe. P Diddy soll das gefilmt und als "Rache Porno" verbreitet haben. Eine weitere Klage einer anonymen Person wirft  P Diddy und einem weiteren Sänger vor, sie vergewaltigt zu haben. Die erste Klage Mitte November stammte von seiner Ex-Freundin und R’n‘B Sängerin Casandra Elizabeth "Cassie" Ventura. Sie beschuldigt ihn, sie 2018 vergewaltigt und sich ihr gegenüber gewalttätig verhalten zu haben. Laut US-amerikanischen Medienberichten hätten beide Seiten einem Vergleich zugestimmt und die Angelegenheit unter sich gelöst. Mehr wurde der Öffentlichkeit nicht mitgeteilt.

Ein Sprecher von P Diddy äußerte sich in einer Erklärung zu den Klagen: "Aufgrund seines Ruhmes und Erfolges ist Herr Combs ein leichtes Ziel für anonyme Ankläger, die ohne Gewissen oder Konsequenzen lügen, um finanzielle Vorteile zu erzielen.“ In New York läuft der sogenannte "Adult Survivors Act" am Freitag, den 01.12.2023, aus. Wie der Name sagt, gab dieses Gesetz erwachsenen Opfern die Chance ein Jahr lang Zivilklagen einzureichen, die eigentlich schon verjährt sind. Bis Donnerstag können Klagen noch eingereicht werden. Alle drei Klagen gegen P Diddy laufen unter dem Adult Survivors Act. Eine der ersten, die unter dem Gesetz angeklagt wurden, waren u.a. der frühere US-Präsident Donald Trump.