Angefangen hat der aus Preßburg, heute Bratislawa, stammende Pianist und Komponist Johann Nepomuk Hummel als Wunderkind. Sein ambitionierter Vater brachte ihn 1786 mit sieben Jahren zum Vorbild Wolfgang Amadeus Mozart nach Wien, wo der Knabe zwei Jahre als dessen Assistent das Metier lernte. Anschließend unternimmt sein Vater mit Hummel eine fünfjährige Konzertreise durch Europa. Zurück in Wien geht das Studium bei Lehrern wie Antonio Salieri und Joseph Haydn weiter. Auf Vermittlung Haydns wird Hummel 1804 Konzertmeister bei dessen Dienstherr Fürst Nikolaus II. Esterházy in Eisenstadt. Dies verläuft nicht ohne Differenzen, weil der Musiker für sich künstlerische Freiheiten fordert, etwa weitere Aufträge annimmt. So wird 1805 das Konzert für Klavier, Violine und Orchester op. 17 offenbar für den russischen Botschafter in Wien Graf Andrej Kirillowitsch Rasumowski geschrieben, bekannt durch Beethovens Rasumowski-Quartette op. 59.
Als Pianist war Hummel beliebt wegen seines flüssigen, perlenden Spiels und seiner Improvisationen. Dieser Einfluss schlägt sich in den Soli von Klavier und Violine auch im Doppelkonzert op. 17 nieder. Es beginnt als Dialog zwischen Streichern und Holzbläsern mit einer kecken Marscheinleitung wie aus einer Opera buffa. Darauf folgt ein transparent gesetztes, ruhig fließendes Thema, das sich im Ausdruck intensiviert. Anschließend übernehmen die beiden Solisten das Material, präsentieren es in kunstvollen Varianten und entfalten im Miteinander dramatische Energie. Der Mittelsatz hat ein graziöses Thema mit neckischer Verzögerung im Getriebe, das farbenreiche Variationen durchläuft: elegant, überschwänglich, liedhaft, temperamentvoll und schließlich triumphierend. Oboen, Celli und Hörner treten in Dialoge mit den beiden Solisten. Das Finale bildet ein munteres Schlussrondo, das zwischendurch Molltrübungen durchläuft, um dann mit neuer Kraft das Konzert lebhaft abzuschließen.