Das "Phantasy Quartet" op. 2 von Benjamin Britten wurde am 21. November 1933 in London uraufgeführt und erklang im folgenden Jahr bei den Internationalen Musiktagen der Gesellschaft für Neue Musik in Florenz. Damit erlebte der erst 18jährige Benjamin Britten, zu diesem Zeitpunkt noch Kompositionsstudent des Londoner Royal College of Music, seinen ersten internationalen Erfolg. Uraufführungssolist und Widmungsträger war der bekannte englische Oboist Léon Goossens. Das "Phantasy Quartet" op. 2 setzt die Idee von Brittens zuvor komponiertem Phantasy-Streichquintett f-Moll fort. Mit diesem Werk hatte Britten 1932 den vom Unternehmer Walter Wilson Cobbett gestifteten Kammermusikwettbewerb gewonnen. Nach dessen Regeln sollten die als "Phantasy" eingereichten Kompositionen einsätzig sein.
Opus 2 ist in vier Abschnitte geteilt, die durch fließende Übergänge miteinander verbunden sind. Durch Aufgreifen des eröffnenden "Andante alla marcia" am Ende der Komposition schließt sich der Bogen zum Beginn. Das mittlere "Andante" wird allein vom Streichtrio bestritten, um den Soloinstrument (auf Bitten Goossens) physische Erholung zu gönnen.
Britten muss eine Schwäche für die Oboe gehabt haben, deren Klang der menschlichen Stimme ähnelt. Im "Phantasy Quartet" erhebt er sie zur Haupt-Ausdrucksträgerin und einfühlsamen Erzählerin – vielleicht diente ihm hier Mozarts Oboenquartett KV 370 als Vorbild.