Assistenzhündin Lucia und Margot Wortmann aus Münster sind ein eingespieltes Team. Die 65-jährige ist extreme Allergikerin, kann durch Insektenstiche lebensbedrohliche Schocks erleiden. Lucia ist dann ihre Lebensretterin und zwar auf zwei Arten.
Sie kann dann das Notfall-Pack mit der notwendigen Spritze bringen. Und wenn Margot Wortmann nur noch das immer mitgeführte Notrufhandy drücken, aber nicht mehr sprechen kann, ist es Lucia, die durch dreimaliges Bellen die Ortung und Alarmierung auslöst. Schon vier mal kam Lucia ihrem Frauchen so zur Hilfe.
Ärger im Laden
Eigentlich müsste Lucia ihrem Frauchen auf Schritt und Tritt folgen. Aber - egal ob Arztpraxis oder Supermarkt - überall gibt es dasselbe Problem: Sofort gibt es Ärger, böse Blicke und Bemerkungen von anderen Kunden, Verkaufs- und Praxispersonal verweisen sie nach draußen.
Im Zweifelsfall folgen Diskussionen mit den Chefs. Mit dem im benachbarten Supermarkt hat sie beispielsweise auch schon gesprochen. Die versprochene Rückmeldung hat es aber nie gegeben.
Eigentlich aber gibt es seit dem vergangenen Jahr einen Rechtsanspruch für Menschen mit Assistenzhund, in öffentliche Einrichtungen und Geschäfte hineingelassen zu werden. Aber: "Viele kennen dieses Gesetz noch gar nicht", stellt Margot Wortmann immer wieder fest.
Sie wünscht sich, dass statt der üblichen "Wir müssen draußen bleiben!"-Aufkleber an den Eingängen Schilder angebracht werden mit der Aufschrift "Menschen mit Assistenz- und Blindenhunden willkommen!". Das würde ihr und anderen Betroffenen viel Ärger mit anderen Mitmenschen ersparen.