Vito und Daan lauern um die Ecke. "Guten Morgen", rufen die beiden Brüder fröhlich. Wie an einer Hotelrezeption werden die Jungs am Montag (08.06.2020) an einem Tresen in Empfang genommen. Barbara Bücheleres, Leiterin der Kita Güdderather Mühlenweg in Mönchengladbach, misst erst mal Temperatur. Beide 36 Grad - alles okay.
Kitas: Zahlen und Fakten aus Mönchengladbach
Etwa 10.000 Kinder werden in 170 Mönchengladbacher Kitas und Tagespflegestellen betreut. Während Ende März 2020 rund 170 Familien die Notbetreuung nutzten, konnten wegen der Lockerungen zwischenzeitlich rund 2.500 Kinder die Einrichtungen besuchen. Seit Montag (08.06.2020) ging es dann für alle in den so genannten eingeschränkten Regelbetrieb. Das heißt, nach der Vorgabe des Landes NRW wird der Umfang der Betreuung zunächst noch für jedes Kind um zehn Stunden reduziert.
Dann fragt die Erzieherin Vater Denis von Wijnen, ob die beiden Corona-Symptome hätten oder Kontakt zu Covid-19-Erkrankten, was er verneint. Das muss er schriftlich bestätigen. Küsschen durch die Stoffmaske und "Tschüss".
Stundenzahl ist reduziert
Die Eltern kommen im Fünf-Minuten-Takt mit ihren Kindern in der Kita an. Auch Mania Obst ist berufstätig und froh, dass Sohn Finn wieder in die Kita darf. Auf Dauer sei es doch langweilig zu Hause und vor allem für die schulpflichtige Schwester schwer, wenn der Kleine den ganzen Tag rumspringen darf, während sie Aufgaben machen muss. "Und auch die Motivation der Eltern geht mal zu Ende", so die Mutter.
Die Kinder bleiben 35 statt der gebuchten 45 Stunden pro Woche. Ihre berufstätigen Eltern müssen die Jobs drumherum basteln. "Was bleibt uns anderes übrig?", sagt Denis von Wijnen.
Keine Kuscheltiere
"Wir wissen, dass das für manche berufstätigen Eltern, die in den vergangenen Wochen schon einige Herausforderungen meistern mussten, ein Problem ist, sind aber an die Vorgabe des Landes gebunden", sagt Jugenddezernentin Dörte Schall. Kitas und Stadt haben für den Neustart gemeinsam Konzepte erarbeitet: strenge Hygieneregeln, zum Beispiel, dass die Kinder in kleinen Gruppen zusammen bleiben, es keine Buffets mehr gibt, häufiges Händewaschen - und Kuscheltiere müssen zu Hause bleiben.
"Kinder akzeptieren Regeln"
"Unsere obersten Ziele waren dabei, die Kinder zu fördern, die Bedarfe, die Eltern vorbringen, zu berücksichtigen, und den Schutz des Personals zu gewährleisten", sagt Nathalie Schmetz, Fachberatung für die städtischen Kitas.
Erstes Fazit von Kita-Leiterin Barbara Bücheleres: "Eltern und Kinder machen prima mit. Die Kinder akzeptieren Regeln, wenn sie sie für sinnvoll halten. Es ist unsere Aufgabe, die Regeln zu erklären." Daan und Vito fvreuen sich: "Endlich wieder große Türme aus Bauklötzen bauen!"