Süßer Vogel Rembetiko - 29.06.2013

Hommage an Roza Eskenazi

Stand: 18.10.2013, 18:06 Uhr

"My Sweet Canary" heißt ein Dokumentarfilm über die erste Schallplattendiva Griechenlands. In einem daraus entwickelten Konzertprojekt verkörpern Sängerinnen aus Griechenland, der Türkei und Israel die legendäre Roza Eskenazi.

Sarah Skinazi kam 1890 in einer armen sephardischen Familie am Bosporus zur Welt. Als Jugendliche ging sie nach Thessaloniki, wo es ebenfalls eine große spaniolisch sprechende Gemeinde gab. Deren Lebenswelt wurde 1917 durch einen verheerenden Großbrand weitgehend zerstört.

Nach dem Weltkrieg und der Massenflucht von kleinasiatischen Griechen in die europäisch-griechischen Metropolen, vor allem Athen mit seinem Hafen Piräus, entstand dort in einem neuen, ganz eigenartigen Milieu das musikalische Genre der Rembetika. Diese Großstadtlieder einer herumtergekommenen Männerwelt singen von Nostalgie und Eigensinn, von Zärtlichkeit und der Härte des Lebens, vom Haschisch und der Liebe. Sarah, das Judenmädchen aus Konstantinopel, fasste Fuß als Sängerin in Athen, doch es dauerte noch mehr als zehn Jahre, bis sie 1928 ihre erste Schallplatte veröffentlichen konnte - als Roza Eskenazi. Und sehr bald stand dieser Künstlername für Griechenlands erste Schallplatten-Diva.

Ihrem Andenken widmet sich Roy Shers Dokumentarfilm. Das Festival „Klangvokal“ brachte das mit ihm verbundene ebenso nostalgisch anrührende wie musikalisch mitreißende Konzert-Projekt der drei Sängerinnen mit einem Ensemble hervorragender griechischer und türkischer Instrumentalisten in Dortmund auf die Bühne.

Aufnahme vom 21. Juni 2013 aus dem Dortmunder domicil mit

Yota Nega - voc (Griechenland)
Mehtap Demir - voc, Kemane (Türkei)
Mor Karbasi - voc (Israel)
Kyriakos Gouventas - Violine (Griechenland)
Dimitris Mistakidis - Gitarre (Griechenland)
Dimitris Baslam - Kontrabass (Griechenland)
Huseyin Karabulut - Percussion (Türkei)
Pavlos Pafranidis - Bouzouki (Griechenland)
Mumin Sesler - Oud, Qanun, Ltg. (Türkei)

Mit  Babette Michel
Redaktion: Werner Fuhr