Top-Star in Großbritannien
In Großbritannien war Alma Cogan schon in den 50er Jahren ein großer Star. Sie verkaufte dort mehr Platten als alle anderen Sängerinnen und stand ganz weit oben in der Publikumsgunst. Alles an ihr war besonders: ihre Stimme, ihre Ausstrahlung, ihr Lachen. Sie liebte Glanz und Glamour und sorgte mit ihren eleganten und extravaganten Bühnenkostümen für Aufsehen. Von all dem bekam man in Deutschland kaum etwas mit. Das änderte sich schlagartig, als Alma Cogan 1964 eine Coverversion des Klassikers "Tennessee Waltz" aufnahm und davon auch eine deutsche Fassung veröffentlichte.
Karriere auch in Deutschland
Nun nahm man endlich auch bei uns Notiz von der Interpretin. Ein TV-Auftritt in "Musik aus Studio B" kurbelte den Plattenkauf an, und bald schaffte der "Tennessee Waltz" den Sprung in die Top-Ten. 1965 erscheint die Langspielplatte "The Best Of Alma Cogan", wobei die Zusammenstellung allerdings nur Aufnahmen der Jahre 1964/65 enthält, darunter vier deutschsprachige Titel. Neben dem "Tennessee Waltz", der hier natürlich nicht fehlen darf, sind mit dem "Ba-Ba-Song" und "Ruf mich an" die beiden Titel ihrer dritten deutschen Single vertreten. Und ihr gerade aktueller Song "So fängt es immer an" fand ebenfalls Platz auf der LP. Hierbei handelt es sich um eine Coverversion von "A Lover's Concerto", einem Hit des amerikanischen Mädchen-Trios "The Toys".
Mit den Beatles befreundet
Mit "Help" und "Eight Days A Week" befinden sich auch zwei Beatles-Nummern im Angebot. Die vier Pilzköpfe waren mit der Sängerin befreundet und oft in ihrer Wohnung in Kensington zu Gast. Den Titel "There's A Time And Place" schrieb Alma Cogan selbst. Eine deutsche Version veröffentlichte sie später auf einer Single.
Etwas aus dem üblichen Schlagerschema fällt zum einen die Cole-Porter-Melodie "I Get A Kick Out Of You" aus dem Broadway-Musical "Anything Goes", zum anderen der Swing-Klassiker "Jolly Good Company" aus den 30er Jahren. Musikalische Abwechslung ist also garantiert.
Die restlichen Aufnahmen sind Coverversionen erfolgreicher Hits von Peggy March ("Let Her Go"), Dinah Lee ("Don't You Know Yokomo") und Jewel Akens ("The Birds And The Bees"). Letztgenannter Titel war hierzulande ein Erfolg für Drafi Deutscher, der ihn als "Heute male ich dein Bild, Cindy Lou" herausbrachte.
Das Mädchen mit dem Lachen in der Stimme
"The Girl With The Laugh In Her Voice" wurde Alma Cogan genannt. Was sie neben ihrem Gesangstalent auszeichnete, waren ihre Fröhlichkeit, ihr Charme und ihre Lebensfreude. Das zeigt auch das Plattencover, auf dem einfach nur ihr strahlendes Gesicht vor dunklem Hintergrund zu sehen ist. Umso tragischer war dann ihr früher Tod. 1966 starb sie im Alter von 34 Jahren an Krebs.
Am Samstag (19.05.2012) wäre Alma Cogan 80 Jahre alt geworden. Ein Wiederhören mit ihr gab es in der Schallplattenbar von WDR 4, in der am Sonntag (20.05.2012) die Langspielplatte "The Best Of Alma Cogan" präsentiert wurde.
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Tennessee-Waltz (Stuart-King-Hansen) | So fängt es immer an (A Lovers Concerto) |
Help! (Lennon-McCartney) | I Get A Kick Out Of You (Porter) |
The Birds and The Bees (Newman) | There's A Time And Place (Western-Forest) |
Let Her Go (Stallman-Allison) | Ruf mich an (Olden-Zimber) |
Ba-Ba-Song (Whiffenpoof-Song) | Don't You Know, Yookomo (Vincent-Smith) |
Jolly Good Company (Wallace) | Eight Days A Week (Lennon-McCartney) |