Viel zu jung gestorben
In Deutschland bekannt wird Alma Cogan 1964, als sie ihre erste deutsche Single veröffentlicht. Mit dem "Tennessee Waltz" schafft sie den Sprung in die Top-Ten der hiesigen Single-Hitparade, und von nun an ist sie auch bei uns auf dem Bildschirm zu bewundern. Doch bereits zwei Jahre später, am 26.10.1966, stirbt Alma Cogan im Alter von erst 34 Jahren an Krebs. Bis dahin hat sie insgesamt fünf deutschsprachige Singles aufgenommen, die alle auf dieser Langspielplatte enthalten sind. Es handelt sich dabei überwiegend um Coverversionen internationaler Hits und Standards. Nur zwei Songs stammen von deutschen Autoren. "Ruf mich an" ist eine Komposition von Bert Olden. Hinter diesem Pseudonym verbarg sich Otto Demler, der damals Alma Cogans deutsche Aufnahmen produzierte ebenso wie die von Cliff Richard. Aus der Feder von Michael Holm und Joachim Relin stammt der Titel "Laß nicht soviel Zeit vergehn", die A-Seite ihrer letzten Single bei uns. Zwei weitere Nummern wurden von Alma Cogan selbst geschrieben.
Populär in den Fünfziger Jahren
Alma Cogan war vor ihrer "deutschen Karriere" die populärste und erfolgreichste britische Sängerin der Fünfziger Jahre. 1952 erhielt sie ihren ersten Plattenvertrag. Schnell avancierte sie zum Star und landete einen Hit nach dem anderen. Man nannte sie "Das Mädchen mit dem Lachen in der Stimme". Als dann später Rock'n Roll und Beat in der Popmusik den Ton angaben, verschwanden viele ihrer Kollegen von der Bildfläche. Alma Cogan aber gelang es, sich dem jeweiligen Zeitgeschmack anzupassen. Auch international war sie erfolgreich und gastierte in den USA, Australien und Japan. Sie liebte Glanz und Glamour und war bei Bühnen- und TV-Auftritten stets extravagant und auffallend gekleidet. Ihre Showkostüme entwarf sie größtenteils selbst. Es hieß, dass sie ein Kleid immer nur ein einziges Mal trug. In ihrer Wohnung in Kensington, in der sie gemeinsam mit Mutter und Schwester lebte, gingen die Künstler ein und aus. Auch die Beatles waren oft bei ihr zu Gast.
Coverversion von "Yesterday"
Um für diese Langspielplatte die damals üblichen zwölf Titel anbieten zu können, fügte man noch zwei englische Songs hinzu: Alma Cogans Version von "The Birds And The Bees" (Vorlage für Drafi Deutschers "Heute male ich dein Bild Cindy Lou") und ihre exzellente Coverversion des Beatles-Klassikers "Yesterday", die 1965 produziert wurde. Die Single mit dieser Aufnahme wurde seinerzeit in England kurz vor der Veröffentlichung zurückgezogen und durch eine andere ersetzt. Somit kann dieses Album mit einer echten Rarität aufwarten.
Ein Ja zum Leben
Das Foto auf der Plattenhülle zeigt die sympathische Sängerin mit jenem kleinen Lächeln, das stets ihre Fröhlichkeit und ihre lebensbejahende Einstellung zum Ausdruck brachte. Die Angaben auf der Rückseite beschränken sich auf die zu hörenden Musiktitel, zu denen jeweils auch die Jahreszahl der Veröffentlichung genannt wird. Fehlanzeige allerdings bei den beiden englischen Songs. Wir haben sie aber unten nachgetragen.
Bis auf ganz wenige Aufnahmen hört man Alma Cogan leider nur noch selten im Rundfunk. Für Abhilfe sorgt WDR4. Am 19. Mai 2007 wäre Alma Cogan 75 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass war in der WDR 4 Schallplattenbar vom Sonntag (20.05.2007) die komplette LP zu hören.
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Tennessee Waltz (1964) | So fängt es immer an (1965) |
Mein schönster Traum (1964) | Nun bist du mein Mann (1965) |
Hill-Billy-Boy (1965) | An jedem Tag ist Zeit (1966) |
Ich liebe die Sonne (1965) | Laß nicht soviel Zeit vergehn (1966) |
Ba-Ba-Song (1965) | The Birds And The Bees (1965) |
Ruf mich an (1965) | Yesterday (1967) |