Kathedralen und Schlösser, Industrieanlagen wie die Zeche Zollverein oder Landschaften wie das Obere Mittelrheintal lassen sich konservieren und restaurieren bzw. renaturieren. Schutz von flüchtigen kulturellen Praktiken aber bedeutet eine besondere Herausforderung. Über Generationen wird mit Kreativität und Erfindergeist Wissen und Können weitergegeben und fortwährend neu gestaltet. Bräuche, Feste und Handwerkskünste, Tanz, Theater, Musik und Erzähltraditionen sind Ausdrucksformen von Identität und Kontinuität.
Viel Zulauf gab es in der ersten Bewerbungsrunde für die Aufnahme in das nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Zu den ersten, von einer Fachjury ausgewählten musikalischen Einträgen gehören das Singen der Lieder der deutschen Arbeiterbewegung und der Instrumentenbau im vogtländischen "Musikwinkel" um Markneukirchen, aber auch die Rituale des rheinischen Karnevals mit seinen lokalen Varianten, die schwäbisch-alemannische Fastnacht und die Passionsspiele Oberammergau.
Autorinnen: Birgit Ellinghaus und Eva Marxen
Redaktion: Werner Fuhr