Blaue, grüne, gelbe, rote Streifen sind zu einem Gitternetz übereinandergelegt, bilden ein Geflecht aus Farbe: Auf ihrem 2002 entstandenen Gemälde nutzt Katharina Grosse die Farbe nicht als Mittel, sondern macht sie zum Thema. "Für mich ist Farbe eine Sprache", sagt die Düsseldorfer Künstlerin.
Die Grammatik der Farbe
Vier mal sechs Meter Acryl auf Leinwand - das monumentale Bild macht den Vorgang des Malens sichtbar. Die Pinselzüge sind klar voneinander abgegrenzt. Die übereinander lagernden Farbschichten schaffen ein räumliches System, leuchtend-leicht und doch vor Kraft strotzend. Die Dynamik der Malbewegung scheint unmittelbar auf die Fläche übertragen. In der Grammatik der Farbe wird Kunst als körperlicher Akt erfahrbar. "Ich fand es immer gut, wenn man sieht, wie die Sachen gemacht sind."
Katharina Grosse, 1961 in Freiburg geboren, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 2000 ist sie Professorin an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. In den letzten Jahren hat sie vor allem mit großformatigen Sprayarbeiten auf sich aufmerksam gemacht. Zuletzt war sie auf großen Ausstellungen unter anderem in Chicago, Florenz, Düsseldorf, Taipeh, Cincinnati und Kopenhagen vertreten.