Sie sind die Quellen des Lichts und ziehen uns beim Betreten der Kirche fast magisch an: die Glasfenster in St. Kunibert. Entstanden sind sie zu Beginn des 13. Jahrhunderts und zeigen die wohl bedeutendsten spätromanischen Glasmalereien Deutschlands. Während des Zweiten Weltkrieges waren sie eingelagert und blieben deshalb erhalten.
Göttliches Heil und ewiges Licht
Drei Fenster im Obergeschoss des Chores fallen besonders ins Auge. Im Zentrum steht eine überbordende Wurzel Jesse, eine leuchtende Erzählung über die enge Verknüpfung zwischen Altem und Neuem Testament. Flankiert wird sie von zwei Heiligengeschichten: Links ist der Heilige Clemens zu sehen, Bischof von Rom und ein von Petrus Getaufter. Er soll mit einem Mühlstein beschwert im Ozean versenkt worden sein. Am Meeresboden, so will es die Legende, errichteten Engel über seinen Gebeinen einen Tempel. Rechts das Kunibert-Fenster: Der Kirchengründer und Bischof von Köln soll die Diözese zum Blühen gebracht, Armen und Kranken geholfen haben. Sein Leben erstrahlt vor berauschendem Blau.
Die Fenster im Untergeschoss des Chores und im Querhaus der Kirche sind den Heiligen Ursula, Cordula, Katharina, Cäcilia und Johannes dem Täufer gewidmet. Sie alle sind für ihren Glauben gestorben. Und so erzählen die Fenster der Kirche St. Kunibert auch eine übergreifende Geschichte: von den Märtyrern eines Glaubens, der göttliches Heil verspricht. Gemalt auf Gläsern, die das ewige Licht zum Leuchten bringt.
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Autorin: Claudia Kuhland