Museum Abteiberg Mönchengladbach

Gregor Schneider: END

Stand: 25.03.2009, 10:20 Uhr

Gebaute Räume sind sein Thema. Mit ihnen sorgt der international renommierte Künstler Gregor Schneider seit Jahren für Aufsehen. 2001 wurde er für sein "Haus ur" mit dem Goldenen Löwen der Kunstbiennale Venedig ausgezeichnet.

In seiner Heimatstadt Mönchengladbach hat er sein bislang größtes Werk errichtet: eine rund 14 Meter hohe begehbare Außenskulptur, die mit dem Museum Abteiberg verbunden ist. Wer dort hinein möchte, muss sich durch Gregor Schneiders monumentale schwarze tunnelartige Installation END wagen.

Klaustrophobisches Universum

Bereits nach wenigen Schritten empfängt den Besucher völlige Dunkelheit. Diesen Weg soll jeder alleine gehen. Die Richtung ertasten, ohne zu wissen, wohin. Nur spüren, dass es langsam nach unten geht. Am Ende des rund 60 Meter langen Gangs erreicht man das Innere des Museums, gelangt direkt in eine eigens für Mönchengladbach entworfene Präsentation von "Haus ur". Die plötzliche Helligkeit hier bringt keine Erlösung: Neon, eine billige Bettstatt, Raufaser, das Fenster fest verschlossen, eine Tür, hinter der wir wenig Gutes vermuten.

Es sind Räume aus dem ehemaligen Elternhaus des Künstlers, das er über mehrere Jahre um- und verbaut hat - zu einem Alptraum mit kleinbürgerlichem Gruselkabinett, dem Kaffeezimmer. Sie haben Gregor Schneider weltberühmt gemacht.

Ekel, Angst, Verlorenheit. Es gibt keine Befreiung aus der Beklommenheit, keine Wärme im kalten, verschwitzten Spießbürgerhorror des Künstlers. Sein klaustrophobisches Universum verlassen die Besucher benommen durch die Hintertür.

Buchtipp:

Gregor Schneider: totes Haus UR

La Biennale di Venezia, 2001

Katalog zur Biennale Venedig, hatje Cantz verlag 2001

Preis 19,80 Euro

Autorin: Claudia Kuhland