Auf dem Bild ist eine Illustration eines Friseursalons zu sehen.

Toleranz

Keine Energie für Smalltalk? 5 Lösungen für Introvertierte

Stand: 18.03.2024, 14:25 Von Inga Drews Gamechanger

Von Inga Drews

Hast du auch manchmal keine Energie für Smalltalk, zum Beispiel beim Shopping oder im Friseursalon? Dann könnten diese fünf Ideen dir gefallen.

1. “Stiller Stuhl“ im Friseursalon

Du sitzt bei deinem Friseur oder deiner Friseurin und hast heute mal so gar keine Lust auf Smalltalk? Viel lieber würdest du einfach nur still dasitzen und was lesen oder das Nichtstun genießen. Deinem Gegenüber vor den Kopf stoßen, willst du aber auch nicht. Dafür gibt es eine simple Lösung: den “Stillen Stuhl“ im Friseursalon.

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Das ist ein extra als solcher ausgewiesener Stuhl, auf den du dich setzen kannst, wenn du heute mal keine Lust hast zu reden. So wissen die Mitarbeitenden Bescheid, dass sie dich heute nicht in ein Gespräch verwickeln. Vielleicht freut sich der oder die Friseur:in heute ja selbst darüber, dass er oder sie in Ruhe Haare schneiden kann, ohne die Angst zu haben, dass eine peinliche Stille entsteht.

Den “Quiet Chair“ oder “Silent Cut“ kannst du schon in einigen Friseursalons in deutschen Großstädten wie Berlin oder Dortmund buchen. Dort kannst du den “Silent Cut“ schon im Vorfeld deines Besuchs online auswählen, wenn du deinen Termin buchst. Die Ursprungsidee kommt übrigens aus Großbritannien.

2. “Stille Stunde“ im Supermarkt

Stress, Lärm und Hektik im Supermarkt – Einkaufen kann manchmal richtig anstrengend sein. Deshalb gibt es mittlerweile einige Supermärkte, die die sogenannte “Stille Stunde“ eingeführt haben. In dieser Zeit werden dann die Lichter im Laden gedimmt und es gibt weder Musik noch Durchsagen. Außerdem wird das Scanner-Piepen an der Kasse leiser gemacht. So sollen besonders reizempfindliche Leute in Ruhe einkaufen können.

Die Idee zur “Stillen Stunde“ hatte ein neuseeländischer Supermarkt-Angestellter entwickelt, für sein Kind mit Autismus. Für Menschen im Autismus-Spektrum kann ein Besuch im Supermarkt mit dem damit verbundenen Trubel, der Hektik und den Reizen ein großes Hindernis sein.

Deshalb setzt sich der Verein “gemeinsam zusammen e. V.“ dafür ein, dass auch Supermärkte in Deutschland reizarmes Einkaufen anbieten. Mittlerweile machen circa 60 Supermärkte bundesweit dabei mit, unter anderem in Bamberg (Bayern), Neuberg (Hessen) und Wuppertal (NRW).

3. “Nicht-Ansprechen“-Einkaufskorb im Laden

Du bist shoppen, willst entspannt im Laden einfach nur ein bisschen stöbern, aber wirst ständig von Mitarbeitenden angequatscht, ob sie dir helfen können. Lieb gemeint, aber du willst ja einfach nur deine Ruhe haben und dich im Laden bewegen, ohne angesprochen zu werden. Zwei verschieden farbige Einkaufskörbe im Eingangsbereich können die Lösung dafür sein.

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Nimmst du den roten Korb, wissen die Mitarbeitenden Bescheid, dass du nicht angesprochen werden möchtest. Schnappst du dir einen der blauen Körbe, signalisierst du, dass du für eine Beratung offen bist und dich die Mitarbeitenden gerne ansprechen können, um dir zu helfen. Dieses Konzept des “Ansprechen-“ oder “Nicht-Ansprechen“-Einkaufskorbs haben manche Läden schon ausprobiert: Zum Beispiel eine französische und eine koreanische Kosmetikkette.

4. Roboter als Bedienung

Du würdest gerne was essen oder trinken gehen, aber dir ist heute eher nicht nach zwischenmenschlichem Kontakt zumute. Dann kannst du in manchen Restaurants, Bars und Cafés von Robotern bedient werden. Das hilft in dem Fall nicht nur dir, sondern auch gegen den Personalmangel in der Gastronomie. Vor allem größere Gruppentische können mit solchen Kellner-Robotern schneller und effizienter bedient werden, weil Kellner:innen seltener zur Küche laufen müssen, um die fertigen Teller abzuholen.

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Ein Restaurant im Münsterland setzt so einen Roboter zum Beispiel schon ein – allerdings unterstützt dieser die anderen Kellner:innen nur bei ihrer Arbeit. Es gibt aber durchaus auch schon Läden, in denen gar keine anderen Menschen mehr kellnern und du nur von Robotern bedient wirst. In einem Café in New York bereitet dir ein Roboter sogar deinen Kaffee zu – unerwünschte Fragen stellt der dir definitiv nicht.

5. Mini-Stimmungsampel

Auf dem Bild ist eine Illustration eines Büros zu sehen.

Für das Büro, die Uni oder in der Schule könnte eine Mini-Stimmungsampel noch ein praktisches Gadget mit einem Augenzwinkern sein. Dort kannst du dann einfach einstellen, ob du heute eher offen, geht so offen oder gar nicht offen für Smalltalk bist. So wissen die anderen um dich herum direkt, wie deine Stimmung heute ist und können entsprechend sensibel mit dir umgehen. Aber Rücksicht beruht auf Gegenseitigkeit: Deshalb wäre es gut, die Ampel freundlich zu erklären, bevor sie zum Einsatz kommt, um niemandem vor den Kopf zu stoßen.

Solche Mini-Ampeln kann man zum Beispiel im Internet bestellen. Alternativ könnten sich Introvertierte, die generell eher nicht angesprochen werden möchten, einen entsprechenden Sticker oder Button irgendwo sichtbar anbringen. So wüsste auch direkt jede:r in der Umgebung, dass du heute mal etwas Zeit für dich in Ruhe brauchst.

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