Nördliche Sporaden – Griechenlands grüne Inselwelt

• Sendehinweis: Wunderschön | 21. April 2024, 20.15 - 21.45 Uhr | WDR

Auf Skiathos unternimmt sie eine Tour auf einem traditionellen Fischerboot und besucht das religiöse Zentrum der Sporaden – das Kloster Evangelistria. Ein riesiges Meeresschutzgebiet ist der Alonissos Marine Park. Dort lebt unter anderem eine der seltensten Robbenarten, die gefährdete Mittelmeermönchsrobbe. Die wohl grünste Insel der Gruppe ist Skopelos. Rund 80 Prozent der Fläche sind natürlich bewachsen, insbesondere mit zahlreichen Pflaumenbäumen. Die Arbeit der Pflaumenbauer hat hier eine lange Tradition, weshalb man den Früchten auch eine besondere Qualität nachsagt.

Informationen über die Region

Die nördlichen Sporaden sind eine Gruppe von rund 122 Inseln östlich des griechischen Festlandes im Ägäischen Meer. Zu den bewohnten Hauptinseln gehören Skiathos, Skopelos und Alonissos sowie Skyros. Insgesamt leben rund 16.000 Menschen auf der Inselgruppe. Nach einer Erzählung aus der griechischen Mythologie sollen die nördlichen Sporaden entstanden sein, als zwei Riesen ihre Kräfte messen wollten und dabei große Steine in die Ägäis warfen.

Badeinsel Skiathos

Mit knapp 50 Quadratkilometern ist Skiathos die kleinste der Sporadeninseln, besitzt jedoch über 60 Strände. Nach Ansicht von Experten kann die Vorsilbe Skia – auf Deutsch Schatten – von den vielen Wäldern abgeleitet werden, die die Insel bedecken und manchmal bis ans Meer ragen. Fast zwei Drittel der Sporadeninsel sind von Grün bedeckt. Auch der wohl schönste Strand der Inselgruppe ist dort zu finden: Lalaria ist nur mit dem Boot erreichbar. Geprägt wird der Strand von weißen Kieselsteinen und dem "Trypia Petra", einem imposanten Felsbogen am Ende der Bucht. Des Weiteren zieht sich ein rund 200 Kilometer langes Wegenetz zum Wandern und Reiten über die Insel.

Skopelos

Skopelos bedeutet übersetzt "Felsenklippe". Doch auch diese Insel ist das ganze Jahr über grün. 80 Prozent der knapp 96 Quadratkilometer großen Fläche sind natürlich bewachsen. Der Großteil der Bevölkerung lebt im gleichnamigen Hauptort am Hafen. Die dortige Altstadt wurde zum nationalen griechischen Kulturgut erklärt und steht komplett unter Denkmalschutz.

Alonissos

Hoch oben auf einem Hügel der Insel thront die alte Siedlung Alonissos. Der Ort wurde im Mittelalter erbaut und bot den Bewohnern damals eine gute Rundumsicht über das Mittelmeer zum Schutz vor Piratenangriffen. Im Jahr 1965 gab es ein Erdbeben, und einige der Häuser im Bergdorf wurden zerstört. Die meisten der 500 Dorfbewohner zogen damals zum Hafen, der heute der Hauptort der Insel ist. Doch Alonissos’ alte Siedlung auf dem Berg wurde kurze Zeit später von Aussteigern, Künstlern, Touristen wiederentdeckt. In den 1970er-Jahren konnten sie Grundstücke und Häuser dort günstig kaufen und machten daraus Ferienhäuser und Restaurants.

Die Insel gehört heute zum Meeres-Nationalpark Nördliche Sporaden – das erste Meeresschutzgebiet seiner Art in Griechenland. Es wurde 1992 gegründet, um vor allem eine der größten Robbenarten, die vom Aussterben bedrohte Mittelmeermönchsrobbe, zu schützen.

Moderation: Tamina Kallert

Redaktion: Iris Möller-Grätz

Autorin: Beate Höfener

Internettext: Lina Engelhardt